Höxter (red). Es war mächtig was los am ersten Februar-Samstag im Juzi Höxter. Die Gruppe „Jugend re(a)giert“ hatte zum zweiten Anime-, Manga- und Cosplay-Treffen geladen und die Gäste kamen zahlreich. „Wir sind einfach nur begeistert, wie viele wir für unsere Treffen begeistern können. So macht das richtig Spaß“, ruft Evo über ihren Tresen hinweg. Und schon muss sie weiter, denn sie ist für die Versorgung zuständig und die Gäste möchten das japanische Essen und die heimischen Waffeln probieren.
Zeitgleich laufen im Obergeschoss nacheinander zwei Workshops, bei denen die Gäste lernen können, wie man ein Cosplay beginnt und wie man gängige Fehler vermeidet. Außerdem können sie lernen, wie man den eigenen Körper ausmisst, um ein Schnittmuster zu erstellen. „Wir wollen sowohl Anfängern, als auch Fortgeschrittenen etwas bieten, um mit ihren Cosplays weiterzukommen“, erläutert Syjana. Cosplay stehe für ‚Costumeplay‘. Dabei stelle man einen Charakter aus einem Manga, Anime oder Buch möglichst detailliert dar. Ob man ein Cosplay aber selbst schneidere oder kaufe, sei jedem selbst überlassen, so Syjana weiter.
Gleich neben dem Workshopraum haben sich einige Brett- und Kartenspiel-Freunde zurückgezogen, um dem Trubel des Erdgeschosses etwas zu entkommen. Zurück in eben diesem verleiht ein Blick auf die Bühne einen Eindruck vom Cosplay, denn dort wird soeben der Cosplaywettbewerb geboten. In aufwendigen Kostümen zeigen sich die Cosplayer und werden von einer Jury bewertet. Mit dabei sind Darsteller von 12 bis 50 Jahren. Kaum ist der Wettbewerb vorbei, starten einige Gäste vor dem Tanzautomaten durch. „Für die Pausenzeiten, in denen es kein Bühnenprogramm gibt, haben wir uns einen Tanzautomaten geliehen. So ist für jeden was dabei“, erklärt Mona das Programm. Mona moderiert gemeinsam mit Martha und Eileen die Bühne, auf der sich schon bald wieder Gäste zum Karaoke und zum gemeinsamen Anime-Quiz sammeln.
Lautes Gejohle lockt viele Besucher in den Gaming-Raum, in dem sowohl VR-Gaming, als auch ein Wettbewerb im Spiel ‚Smash-Bros‘ auf die Spielbegeisterten wartet. Beim ‚virtual-reality-gaming‘ werden die Spieler mit einer speziellen Bille auf dem Kopf in eine andere Welt gezogen und verlieren für einen kurzen Zeitraum den direkten Kontakt zur realen Welt. „Beim Smash-Turnier hatten sich im Vorfeld nur ein paar Gäste angemeldet. Hier vor Ort haben wir aber unsere Beschränkung auf 16 Spieler noch locker voll bekommen“, schildert Robert seinen Aufgabenbereich. Er koordiniert das Turnier, spielt aber auch selbst mit: „Das Tolle ist, dass hier viele Kids aus Höxter, aber auch Ältere aus der Umgebung gegeneinander antreten, die ohne dieses Turnier nicht zur Shinjin gekommen wären. So lernen sich ganz unterschiedliche Menschen hier kennen.“ Und das scheint auch der Sinn und Zweck des Ganzen zu sein, schildert Peter Kamischke-Funk vom Juzi weiter: „Als Jugendtreff haben wir natürlich immer im Auge, bei den Interessen der Jugendlichen anzusetzen. Mit einem geschätzten Altersschnitt der Gäste von 18 Jahren würde ich sagen, dass unsere Gruppe da den Nagel auf den Kopf trifft. Es treffen in der Cosplay- und Gamerszene so viele unterschiedliche Menschen aufeinander, dass es ein echtes Fest der Begegnung und der Vielfalt ist.“
Das einhellige Echo der Gäste und auch der Organisatoren ist wieder: „Das müssen wir wiederholen!“ Eine Bildergalerie ist auf der Webseite des Juzi Höxter verfügbar: www.juzi-hoexter.de
Foto: Stadt Höxter