Holzminden/Bad Hoennef (red). Fast die Hälfte der Jugendlichen, die dieses Jahr zum 7. Bundeswettbewerb des „German Young Physisicists‘ Tournament“ (GYPT) vom 28.2. bis zum 01.03.2020 ins Physikzentrum der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) nach Bad Honnef gekommen sind, waren Schülerinnen. Seit der Errichtung des heutigen Physikzentrums im Jahre 1906 als „Heim für Damen höherer Stände und einer Haushaltsschule für Mädchen aus dem Volke“ war der Frauenanteil in diesen altehrwürdigen Gemäuern seit seiner Nutzung als Veranstaltungsort physikalischer Fachtagungen und Seminare wohl selten so hoch.
Mit Vanessa Klajbor (16) und Anissija Schoppe (16) vom Campe-Gymnasium in Holzminden sowie Lina Düning (14) und Tamara Hillerscheid (16) vom Schiller-Gymnasium in Hameln konnte das dort angesiedelte GYPT-Zentrum einen wesentlichen Beitrag zum hohen Frauenanteil von 48 % bei der Physikmeisterschaft leisten. Wie in den letzten drei Jahren waren auch die „alten Hasen“ Dario Brümmer (17), Marcel Paulus (17) und Maxim Walther (16) - ebenfalls vom Schiller-Gymnasium – beim Bundeswettbewerb erfolgreich mit dabei.
Der Wettbewerb war wieder sehr aufregend!“, meint Anissija bei der Heimfahrt. Und Yannick Wulze, Physik- und Mathematiklehrer am Schiller-Gymnasium resümiert: „Besonders spannend war die Bandbreite der Fähigkeiten, die die Jungforscherinnen und Jungforscher bei ihren 12-minütigen Vorträgen und Diskussionen auf Englisch zeigten – mal rhetorisch stark, mal fachlich spitze, mal beides!“
Im Vorfeld haben sich die Jugendlichen ein halbes Jahr mit den von ihnen gewählten physikalischen Problemen beschäftigt und sich Anfang Februar beim Regionalwettbewerb des GYPT-Zentrums Hameln am Schiller-Gymnasium für den Endausscheid in Bad Honnef qualifiziert. Dort stellten sie ihre zwölfminütigen Präsentationen einer hochkarätig besetzen Fachjury vor und verteidigten ihre Ergebnisse in einer anschließenden, zwölf minütigen Diskussionsrunde – selbstverständlich auf Englisch. Teamwork und ein eloquentes Auftreten waren neben einem fundierten physikalischen Fachwissen ebenso notwendig, um einen der zehn Plätze im Auswahlteam zu ergattern, aus dem im weiteren Verlauf fünf Jugendliche als deutsches Nationalteam an der internationalen Physikmeisterschaft IYPT 2020 in Rumänien teilnehmen werden.
„Die Qualität der diesjährigen Vorträge war insgesamt recht hoch und wir sind über die gezeigten Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler sehr glücklich. Ihre persönliche Entwicklung der letzten Jahre hat uns in vielen Bereichen beeindruckt“, sind sich Kristin Wendelstorf vom Campe-Gymnasium und Dr. Endre Kajari vom Schiller-Gymnasium, die sich beide auch als Juroren beim Bundeswettbewerb engagiert haben, einig.
Die Finanzierung des GYPT erfolgt vollständig durch die Wilhelm und Else Heraeus Stiftung, die u. a. die Reise-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten der Jugendlichen und der Jury übernimmt.
Foto: Campe