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Samstag, 30. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (r). Der Kulturverein Holzminden beginnt am 6. November 2107 um 20 Uhr in der Stadthalle Holzminden seine Theatersaison mit Schillers Drama „Die Jungfrau von Orléans“ in einer bereits von Presse und Publikum sehr gelobten Inszenierung von Rolf Heiermann und dem Ensemble der Landesbühne Rheinland-Pfalz.

Zum Inhalt: In Frankreich wütet der Hundertjährige Krieg. Englische Truppen haben das Land erobert, die Lage scheint verloren. Da nimmt das Schicksal Frankreichs eine unverhoffte Wendung. Die 17jährige Tochter eines lothringischen Landmanns, Johanna, wird von göttlichen Stimmen berufen, die französischen Truppen zum Sieg zu führen.
Wie durch ein Wunder gewinnt die behelmte Jungfrau eine schon verloren geglaubte Schlacht. Doch der Ruhm hält nicht lange, die entscheidende Begegnung mit den Engländern in Paris scheitert. Der König wendet sich von ihr ab.

Schillers Drama beginnt mit dem Prozess gegen Johanna, in dem es vor allem darum geht, die Kämpferin im Namen Gottes zum Schweigen zu bringen. Ungeliebt sind nach der großen Niederlage ihre Forderungen und Vorwürfe gegen die Machthaber. Aus der Gottgesandten wird eine Teufelin gemacht, die auf dem Scheiterhaufen enden muss.

Die Inszenierung von Rolf Heiermann beleuchtet in einer freien Bearbeitung der Vorlage den Prozess, vor allem den Sinneswandel all jener, die der Freiheitskämpferin und ihren Erfolgen bei der Vertreibung der Engländer von französischem Boden gehuldigt hatten. Ihre militärischen Erfolge, ihre mitreißenden Visionen eines freien Frankreichs, ihre Gottesfürchtigkeit, sie scheinen plötzlich nichts mehr zu zählen, werden geopfert auf dem Altar der Politik. Die Jungfrau von Orléans ist nur noch eine Störenfriedin, die es gilt, zum Schweigen zu bringen. Und da haben auch göttliche Eingebungen keine Chance gegen kirchlichen und politischen Willen. Erst 24 Jahre nach ihrer Hinrichtung auf dem Marktplatz von Rouen wird das Urteil aufgehoben und Johanna von Orléans zur Märtyrerin erklärt, 1909 erfolgt die kirchliche Selig- und 1920 die Heiligsprechung.

Den Zuschauer erwartet ein temporeicher Theaterabend, denn Rolf Heiermann tritt den Beweis an, dass Schillers Drama  auch 2017 ungebrochen aktuell ist. Dabei nutzt er die Fülle theatraler Mittel, bleibt Schillers Sprache in Teilen treu und hat mit der Besetzung der Hauptrolle einen Volltreffer gelandet. Eva Wiedemann wird auf der Bühne zu einer Johanna mit dem Mut einer Kämpferin, der Geradlinigkeit einer Bauerstochter und der Aufopferungsfähigkeit einer Heiligen. Die talentierte Schauspielerin ist die ideale Besetzung für diese vielschichtige Figur.

Mit der Einladung zum Theaterfestival in Wolfsburg wird der gelungenen Inszenierung der Landesbühne Rheinland-Pfalz ein besonderer Platz in den deutschsprachigen Aufführungen 2017 zugewiesen, so dass sich die Besucher auf einen besonderen Abend freuen dürfen. Der Tradition des Kulturvereins folgend bietet sich nach der Aufführung im Foyer der Stadthalle die Möglichkeit zum Kennenlernen der Schauspieler und zur Diskusssion.

Karten für das Theaterstück gibt es im Vorverkauf beim Stadtmarketing und Kulturamt in Holzminden, bei Bücher-Brandt und der Kultur-und Touristinformation in Höxter, bei allen Hellweg-Vorverkaufsstellen, unter hellweg-ticket-online und an der Abendkasse ab 19 Uhr.

Foto: Landesbühne Rheinland-Pfalz

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