Holzminden (red). In der Kita Grashüpfer in Holzminden werden aktuell drei Notgruppen von den Johannitern für Kinder von Eltern systemrelevanter Berufe betrieben. Das bedeutet, dass die pädagogischen Mitarbeiterinnen vor Ort bis zu zwölf Kinder unterschiedlichen Alters betreuen. Insgesamt ist die Situation in der Einrichtung sehr viel ruhiger als in normalen Zeiten. Doch aus den Gruppenräumen sind Kinderstimmen und fröhliches Lachen zu hören. Die Kinder nutzen die spielanregenden räumlichen Möglichkeiten für ihr gemeinsames Spiel und Lernen. Insbesondere die älteren Kinder wissen jedoch, dass aufgrund der aktuellen Situation nicht alle Kinder in die Kita kommen können. An der Tagesordnung stehen die wichtigen Hygienemaßnahmen. „Wir sind froh, dass wir eine Betreuungsmöglichkeit für Eltern in systemrelevanten Berufen schaffen können“, erklärt Einrichtungsleiterin Kerstin Drechsler.
„Die Notbetreuung in Kitas und Schulen ist ein wichtiger Baustein in der Bewältigung der Krise und ein großer Beitrag zur Versorgung unserer Mitmenschen“, sagt Thorsten Müller, Mitglied im Regionalvorstand Südniedersachsen. „Denn wenn beispielsweise Pflegekräfte ihre Kinder nicht gut betreut wissen, kommen sie nicht mehr zu Arbeit. Dann fehlen sie uns in den so notwendigen pflegerischen Dienstleistungen!“ Alles greife ineinander und jeder an seinem Platz trage hier eine weitreichende Verantwortung.
Für das Personal in den Kitas stellt diese Situation eine immense Herausforderung dar: nicht nur die strengeren Hygienevorschriften, sondern auch der intensive Austausch mit den Kindern zum Coronavirus und dem veränderten Alltag. Die Kinder haben Fragen, sind teils irritiert und wollen die aktuelle Situation begreifen. „Eine große Aufgabe für unsere Erzieherinnen und Erzieher, Sozialassistentinnen und -assistenten. Wir sind sehr dankbar, dass sie diesen Auftrag übernehmen und damit der Gesellschaft einen großen Dienst erweisen“, betont Thorsten Müller.
Aber auch die anderen Mitarbeitenden im Kitabereich, die nicht in den Notgruppen tätig sind, legen die Hände nicht in den Schoß: So nehmen einige Fachkräfte an Online-Fortbildungen für Kitamitarbeitende teil. Sie bearbeiten ihre Konzeptionen, erstellen Bildungs- und Lerngeschichten, setzen sich mit Fachliteratur auseinander und bereiten Entwicklungsgespräche vor. Einige Fachkräfte besuchen online Seminare zu Themen wie Partizipation, Mitentsceiden-Mithandeln.
Tipps zur Kinderbetreuung unter www.johanniter.de/nb
Foto: Johanniter / Kerstin Drechsler