Holzminden (red). Um ein Hindernis herumlaufen? Einen Gegenstand vom Boden aufheben? Mit 2,0 Promille Alkohol im Blut unlösbare Aufgaben, die sonst nicht der Rede wert wären. Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgänge der Dr. Jasper-Realschule und der Johannes-Falk-Schule des Schulzentrums Holzminden sammelten beim diesjährigen Präventionstag hautnah Erfahrungen, ohne sich oder andere dabei zu gefährden.
Ermöglicht wird dieser Tag der Suchtprävention durch die bewährte Zusammenarbeit aller mit Suchtprävention im Landkreis Holzminden befassten Einrichtungen. Koordiniert von den Schulsozialarbeiterinnen der Johannes-Falk-Schule, Frau Siems und Frau Ahlbrecht, informierten das zur Diakonie gehörige Suchtpräventionsprojekt „Neues Land“, die Streetworker des Projektes „Step“ der mobilen Jugendpflege, der Erzieherische Kinder- und Jugendschutz des Landkreises Holzminden und die Polizei Holzminden über diverse Suchtpotenziale und Suchtgefahren. Die Arbeit zu den verschiedenen Themenbereichen in Workshops hat sich inzwischen bewährt.
Der Einsatz der Rauschbrille war dabei nur eine von vielen Erfahrungen, die die Schüler machen konnten. Beeindruckend waren die eindringlichen Schilderungen der „Ehemaligen“, die von ihrem Weg in die Sucht, dem damit einhergehenden Absturz und Ausschluss aus ihrem Bekannten- und Freundeskreis ebenso berichteten, wie vom schweren Ausstieg aus der Abhängigkeit. Auch immer bedeutender werdende Themen wie Computerspielsucht und Missbrauch elektronischer Medien wurden thematisiert.
Die Intention des Präventionstages Jugendliche auf verschiedenen Ebenen zu erreichen, zu informieren und nachhaltig aufzuklären; über Ursachen und Folgen von Süchten zum Schutz des Einzelnen, damit Schwierigkeiten, die in jeder Lebensphase auftreten können, nicht irgendwann im Teufelskreis einer Sucht enden, konnte Dank der engagierten Beteiligung zahlreicher Mitwirkender auch in diesem Jahr erfolgreich realisiert werden.
Foto: Dr. Jasper-Realschule