Holzminden (red). „Bitte haltet unseren Naschgarten sauber!“, mit diesem Hilferuf wenden sich Kitas, das Jugendzentrum und die Stadt Holzminden an alle Holzmindenerinnen und Holzmindener. Der Naschgarten an der Bleiche, vor 13 Jahren durch die Firma Symrise initiiert und inzwischen in gemeinsamer Verantwortung des Amtes für Jugend und Familie der Stadt und dem Naschgarten-Plenum geführt und weiterentwickelt, ist für die Bürgerinnen und Bürger zu einem festen Bestandteil Holzmindens geworden.
Generationenübergreifend, vom Kita-Kind bis zur Seniorengruppe, wird das Gelände für unterschiedlichste Aktivitäten, Mittagspausen, Spiele und Spaziergänge genutzt. „So soll das auch sein!“, betont Matthias Moersener, Leiter des Amtes für Jugend und Familie der Stadt und freut sich über die positive Entwicklung des Projektes. Mithilfe von ehrenamtlichem Engagement, Spenden und einer Kooperation mit der Produktionsschule der KVHS, die das Gelände für ihre Qualifikationsmaßnahmen nutzt, konnten in der Vergangenheit immer wieder neue Maßnahmen umgesetzt werden, zuletzt z.B. die Errichtung einer Schaukel.
Es könnte also alles so schön sein, wenn da nicht das Problem mit dem Müll wäre. Besonders im Sommer bei entsprechendem Wetter sind morgens große Mengen von Abfall, Reste von Grill-Sessions, zerbrochene Glasflaschen und jede Menge Zigarettenkippen zu finden.
„Erfreulicherweise haben wir im Naschgarten kaum Probleme mit Vandalismus und Zerstörung. Das zeigt auch, wie hoch die Wertschätzung der Holzmindener für den Naschgarten ist“, erläutert Moersener. Aber das Problem mit dem hinterlassenen Müll sei kaum noch zu bewältigen. Allzu oft könne am Morgen das Gelände durch die Kinder der Kita „Stadtmäuse“, die in der Oberen Straße ansässig ist, den Naschgarten als Außengelände nutzt und dort unter anderem Hochbeete bepflanzt hat, nicht betreten werden, weil eine Gefährdung der Kinder nicht ausgeschlossen werden kann. Iris Scholle vom Jugendzentrum und Kita-Leiterin Kerstin Meyer sind sich darin einig, dass sich möglichst viele Holzmindenerinnen und Holzmindener am Naschgarten erfreuen sollen.
Sie fragen sich aber, warum es nicht möglich ist, mitgebrachte Flaschen, Plastikverpackungen und alles andere bei Verlassen des Naschgartens wieder mit zunehmen? Und die zwei aufgestellten Müllbehälter sind für diese regelmäßig anfallenden Mengen einfach nicht ausgelegt. In der Annahme, dass viele Besucherinnen und Besucher des Naschgartens, „…und hier handelt es sich nicht nur um Jugendliche“ betont Moersener ausdrücklich, einfach nicht darüber nachdenken, was ihre Hinterlassenschaften für Auswirkungen haben, soll nun mit Transparenten für einen sorgsameren Umgang mit dem Naschgarten geworben werden. An drei verschiedenen Stellen - am oberen Zugang, direkt am Bauwagen und an der Sitzgruppe bei den Weiden-Tipis - wurden sie inzwischen aufgehängt und fordern zu einem pfleglichen Umgang mit dem Naschgarten auf, um Kinder, Natur und Tiere vor den negativen Folgen der Vermüllung zu schützen.
Foto: Moersener