Holzminden/Hildesheim (red). Seit dem 03. Juli sind in Niedersachsen drei neue Beratungsstellen für Menschen, welche von rassistischen, antisemitischen oder rechten Übergriffen und Gewalttaten betroffen sind, aktiv. Bisher wurde das Beratungsangebot für ganz Niedersachsen von einem Träger abgedeckt. Die drei dafür neu geschaffenen Regionalbüros sollen eine flächendeckende Beratung anbieten und proaktiv auf die Betroffenen, ihre Angehörigen und Zeug*innen rechter Gewalttaten zugehen, so die niedersächsische Justizministerin, Barbara Havliza, in einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Justizministeriums.
Einer der Projektzuschläge ging dabei an einen Verein aus Hildesheim, welcher für die Region Südniedersachsen zuständig sein wird. Das Migrationszentrum Asyl e.V. weitet somit sein Profil aus und ist sehr froh darüber, seine Adressat*innen auch zu dieser Thematik professionell beraten zu können, so ein Mitarbeiter der Betroffenenberatung, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte. „Bei derzeit über 10.000 Beratungsgesprächen im Jahr, berichten unsere Adressat*innen auch regelmäßig über strukturbedingte Diskriminierung, Anfeindungen und sogar körperliche Angriffe. Wir hoffen, sie auch bei dieser Problematik, welche für sie leider den Alltag darstellt, adäquat unterstützen zu können“, berichtet der Berater weiter. Selbstverständlich stehen die Beratenden allen betroffenen Menschen in der Region Südniedersachsen zur Verfügung und kommen für Beratungsgespräche auch gerne zu ihnen in den Wohnort. „Die Beratung ist kostenlos und niedrigschwellig. Mit der Beratung vor Ort möchten wir den Betroffenen Hemmschwellen nehmen und proaktiv auf sie zugehen“, ergänzt der Koordinator des Beratungsprojekts.
Unterstützt werden die neuen Regionalbüros von bereits bestehenden Strukturen vor Ort, der Mobilen Beratung und dem Landes-Demokratiezentrum im Niedersächsischen Justizministerium. Nach einer Einarbeitungs- und Strukturierungsphase soll die Betroffenenberatung mit einem divers aufgestellten Team intensiviert werden. Gefördert werden sie über das Bundesprogramm Demokratie Leben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Betroffene, Angehörige oder Zeug*innen aus den Landkreisen Hameln, Hannover, Gifhorn, Wolfsburg, Helmstedt, Wolfenbüttel, Braunschweig, Salzgitter, Hildesheim, Holzminden, Northeim, Goslar oder Göttingen können sich telefonisch unter 0179 12 55 333 oder per E-Mail