Holzminden (red). Die 9. Klasse des Realschulzweiges der OBS Holzminden arbeitet gerade im Chemieunterricht, während die drei Sprachlernschülerinnen dieser Klasse an diesem Donnerstag im Oktober etwas Besonderes vorhaben. Sie besuchen die Stadtbücherei. Auf dem Weg dorthin werden sie unermüdlich von ihrer Lehrerin motiviert, ein Gespräch zu führen. „Was hast du gestern gemacht?“, fragt die Lehrerin. „Ich habe gekocht. Ich habe geschrieben. Ich habe gelernt.“ Die Sätze sind noch einfach. Aber die Lehrerin freut sich, dass sie auf ihre Fragen Antworten bekommt und die Schülerinnen dabei immer mutiger werden.
In der Stadtbücherei ist es wirklich schön. Die Lehrerin zeigt den Schülerinnen, wie sie sich mithilfe der Beschriftungen orientieren können. Da gibt es zum Beispiel Comics und Bücher in „Einfacher Sprache“. Auch die Abteilung mit den Kinderbüchern gefällt den Schülerinnen sehr. Hier können sie später Bücher für ihre jüngeren Geschwister ausleihen. In der oberen Etage mit den Sachbüchern werden die Jugendlichen auf die vielen Back- und Kochbücher aufmerksam. Aber besonders fesselt sie die Sachliteratur über die Zeit des Nationalsozialismus – auch im Weserbergland. Dieses Thema behandelt die neunte Klasse gerade im Geschichtsunterricht.
Am Ende füllen die Schülerinnen das Formular für einen Leseausweis aus. Nun fehlt nur noch die Unterschrift der Eltern, dann erhalten sie ihren persönlichen Leseausweis und können endlich selbstständig die Stadtbücherei kostenfrei nutzen.
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