Holzminden (red). Einmal im Jahr, am 5. Dezember, wird zum „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ der Einsatz von Millionen freiwilligen Helferinnen und Helfern weltweit geehrt. Dazu gehören auch viele der 97 Deutschlandstipendiatinnen und Deutschlandstipendiaten der HAWK. Die talentierten Studierenden zählen zu den Besten ihres Fachs und machen sich neben ihrem Studium für den gesellschaftlichen Zusammenhalt stark.
Holzminden
Silvana Küsel hat sich zu Beginn ihres Studiums Green Building an der Holzmindener Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen dazu entschlossen, mithilfe „meines Engagements die Energiewende in meiner neuen Heimat, dem Weserbergland, zu fördern“. In Kooperation mit der Klimaschutzagentur Weserbergland und dem Masterplankoordinator und 41 weiteren Tandemteilnehmer/inne/n ist eine Masterplankommune entstanden, die der Zivilgesellschaft eine Stimme gibt, wie alle zukünftig im Einklang mit der Umwelt leben wollen. Mit ihrem Engagement konnte erreicht werden, dass neue Ansatzpunkte und Denkweisen in das Masterplankonzept einfließen und künftig umgesetzt werden sollen.
Mit dem Deutschlandstipendium erkennen der Bund, private Förderer und die teilnehmenden Hochschulen diese außergewöhnlichen Leistungen von Studierenden an. Denn bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums zählen nicht nur Noten. Auch das persönliche Engagement – wie etwa die Ausübung eines Ehrenamtes – wird bei der Auswahl durch die Hochschulen berücksichtigt. Die finanzielle Unterstützung ermöglicht es den geförderten Studierenden, sich voll auf ihr Studium zu konzentrieren und verschafft ihnen darüber hinaus zeitliche Freiräume. Diese nutzen viele von ihnen, um sich in ihrer Freizeit für gesellschaftliche Belange einzusetzen. Ob im sportlichen, sozialen oder politischen Bereich: Eine Umfrage zeigt, dass sich 2014 bundesweit rund Dreiviertel aller Deutschlandstipendiatinnen und -stipendiaten ehrenamtlich engagiert haben.
Hildesheim
Franziska Gumrich engagiert sich neben ihrem Master in Gestaltung in Hildesheim im Verein „Culture Connects LEI“ in Hildesheim. Dort heißt sie internationale Studierende in Deutschland willkommen und sorgt dafür, dass sie sich wohl fühlen. Sie organisiert Events und betreut internationale Studierende über das Semester. Für Franziska Gumrich ist es eine wertvolle Aufgabe, die es ihr ermöglicht, „jeden Tag aufs Neue über mich hinauszuwachsen. Der kulturelle Austausch gibt mir die Chance, über den Tellerrand zu blicken und neue Perspektiven einzunehmen, die einem einen komplett anderen Blickwinkel auf die Dinge geben können“.
Auch Ann-Kathrin Einfeldt, die in Hildesheim Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie studiert, unterstützt in ihrer Rolle als Vorstandsvorsitzende des Schüleraustauschvereins German Australian Scholarship Students (GASS Germany e.V.) die Möglichkeit, für Schüler/innen in Deutschland für ein Jahr nach Australien durch ein Stipendium zu gehen. Sie hilft, Gastfamilien zu finden und koordiniert alle anstehenden Vereinsaktivitäten. Ann-Kathrin Einfeldt ist gern GASS-Präsidentin, „weil ich so täglich im Kontakt mit verschiedenen Vereinsmitgliedern bin und es nichts Schöneres gibt, als in die Augen der glücklichen Stipendiaten und Stipendiatinnen zu schauen, wenn sie ihre Urkunde bekommen“.
Seit dem 11. Lebensjahr ist Janina von Korff in der Freiwilligen Feuerwehr der Ortschaft Hajen in der Gemeinde Emmerthal tätig. Neben ihrem Architekturstudium an der Hildesheimer Fakultät Bauen und Erhalten leitet sie mit zwei Kameradinnen die Jugendfeuerwehr der Ortswehr mit zwölf Jugendlichen im Alter von zehn bis 16 Jahren. Ihr bereitet die Tätigkeit mit den Jugendlichen viel Freude. Janina von Korff setzt sich dafür ein, dass die „Jugendfeuerwehr in meiner Heimat aufrecht gehalten werden und ich den Kindern/Jugendlichen in der kleinen Ortschaft vor Ort eine abwechslungsreiche Freizeitgestaltung bieten kann“.
Letztes Jahr reiste Nicole Ilper für ihre Bachelorarbeit im Rahmen ihres Studiums Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie in Hildesheim nach Namibia. Dort lernte sie die siebenjährige Hope Swartz in einem Kindergarten für sozial benachteiligt und misshandelte Kinder kennen. „Sie ist mir schnell ans Herz gewachsen. Mit meiner Patenschaft ermögliche ich ihr den Schulbesuch und stehe im regelmäßigen Kontakt über den gemeinnützigen Verein WADADEEcares e.V.“.
Göttingen
Ole Soltwedel zieht es nicht nur durch sein Studium der Forstwirtschaft an der Göttinger Fakultät Ressourcenmanagement oft nach draußen, auch sein Engagement in der Waldjugend Niedersachsen e.V. bringt ihn in die Natur. Er leitet organisatorisch zwei Ortsgruppen im Raum Munster und hat das Amt des Naturschutzbeauftragten im Landesverband inne. In den Schulferien begleitet er die Ferienlager zum Naturschutz sowie Forsteinsätze mit Jugendlichen. Besonders viel Freude bereitet ihm „die Zusammenarbeit in der Natur mit Jugendlichen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft aus ganz Niedersachsen“.
Seit 2003 engagiert sich Rabea Pons neben ihrem Studium der Laser- und Plasmatechnik an der Fakultät Naturwissenschaften und Technik in Göttingen als ehrenamtliche Nachhilfekraft und Standortleitungsmitglied bei Studenten bilden Schüler e. V. Der Verein bietet Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Verhältnissen individuelle und kostenlose Nachhilfe. Ihr Engagement unterstützt andere beim Lernen. Für Rabea Pons ist es wichtig, dass „Schüler aufgefangen werden, die durch das enge Raster des Bildungssystems fallen würden und aufgrund eines finanziell schwachen Hintergrunds doppelt benachteiligt sind“. Täglich erreichen den Verein neue Anfragen für Schüler und Schülerinnen. Deshalb sucht der Verein dringend Unterstützung durch neue studentische Nachhilfelehrer/innen. Kontakt:
Pit Schumacher unterstützt im Rahmen seines Studienganges Arboristik die Öffentlichkeitsarbeit. Er hält Vorträge an Berufsschulen und hilft dabei Filme zu erstellen, die das Studium der Arboristik näherbringen. Besonders viel Freude bereitet ihm die Messeleitung an den Augsburger Baumpflegetagen. Pit Schuhmacher liebt die Natur und nutzt jede Möglichkeit draußen zu sein und die Natur zu erkunden. In mehrwöchigen Exkursionen im Ausland steht er als Tutor Studierenden zur Seite.
Fotos: HAWK