Holzminden (red). Es wird kalt, vor allem in der Nacht, auch im Süden von Europa. In den Flüchtlingslagern müssen Tausende Flüchtlinge, Familien mit Kindern, einzelne Jugendliche ausharren. Nachdem das Lager Moria im September abgebrannt ist, war die Hoffnung auf eine bessere Unterkunft für die Flüchtlinge leider schnell zerplatzt, das neue Lager bietet auch keinen Schutz gegen Kälte und Sturm. Es ist sogar noch schwieriger, da es keinerlei Schutz vor Wasser bietet. Die Menschen schlafen auf dem nackten Boden.
In Anbetracht dieser Situation werden deutschlandweit Aktionen der ‚Seebrücke‘ durchgeführt, um an das Schicksal dieser vielen Menschen zu erinnern. 200 Städte haben sich zum ‚Sicheren Hafen‘ erklärt, auch der Landkreis Holzminden. Damit haben sie bekundet, dass sie Flüchtlinge aufnehmen werden, gemäß ihrer Kapazitäten. Also es gibt Möglichkeiten der Verteilung dieser Menschen. Die EU und das Bundesinnenministerium müssen endlich aktiv werden. „Wärme für Alle“ leave no one behind! Wir wollen keinen zurücklassen in dieser katastrophalen Situation. Obwohl viele Berichte in den Medien zu sehen waren, Politiker das Lager besuchten, ihre Betroffenheit glaubhaft äußerten, hat sich leider nichts in den letzten Monaten zum Besseren geändert.
Auf diesen Missstand wollte das Bündnis ‚Seebrücke-Holzminden‘ mit einer weiteren Mahnwache am nächsten Samstag in der Innenstadt aufmerksam machen. Aber, da die Kontaktmöglichkeiten in der aktuellen Corona-Situation auf ein Minimum begrenzt werden sollen, haben die Teilnehmer diese Aktion jetzt ausgesetzt, weil sie niemanden durch ihre Aktion angesichts der hohen Corona-Werte gefährden wollen (und wollen sie durchführen in Zeiten, die sicherer sind.) Die Tatsache, dass die Seebrücke Holzminden sich aufgrund der Corona-Zahlen genötigt fühlt, eine ihr sehr am Herzen liegende Aktion abzusagen macht deutlich, wie unzumutbar die Situation der Menschen in den Lagern ist, in denen es wegen der Enge und der miserablen Hygienestandards keine Möglichkeit gibt, diese Schutzmaßnahmen zu treffen, die hier so normal sind. Die Gruppe arbeitet weiter an der Erreichung der Ziele und wird nicht nachlassen, auf die Situation der Geflüchteten aufmerksam zu machen und eine bessere Situation in der Flüchtlingspolitik zu fordern.