Höxter (TKu). Die Musikschule Höxter lässt die Corona-Krise nicht ungenutzt, mit einem neuen kommissarischen Leiter trotzt sie der Pandemie, in dem sie sich für die Zukunft neu aufstellt. In der Musikschule ist man wie überall im Beruf oder an den Schulen auf digitale Plattformen für die Schulungen umgestiegen. Die Lehrer*innen arbeiten mit ihren Schüler*innen derzeit von eben da, wo sie sich gerade aufhalten. Das mit dem Online-Portal funktioniere sehr gut, erklärt Jonathan Misch, Instrumentalpädagoge und aktuell als neuer kommissarischer Leiter der Musikschule Höxter e.V. eingesetzt. Der 37-Jährige aus Paderborn wird die Schulleitung für die nächste Zeit übernehmen, da der bisherige Leiter, Martin Leins, für eine längere Zeit ausfallen wird. Auch wenn der Digitalunterricht gut funktioniere, so bestehe bei den mehr als 450 Schüler*innen und Mitgliedern der Musikschule Höxter e.V. eine große Sehnsucht nach gemeinsamer musikalischer Aktivität, so Jonathan Misch. Die Vorsitzende der Musikschule, Maria Franke, führt die Neuorganisation näher aus. Dazu gehöre auch, das sich das Lehrerkollegium verjüngen werde. Maria Franke sei froh und stolz zugleich, das zwei junge Lehrer hinzugewonnen werden konnten. Neu dabei ist der Klavierlehrer Helge Adam, dessen Steckenpferd als studierter Pianist auch Jazz- und Popmusik ist sowie Blockflötenlehrer Hans Fröhlich.
Dank des Lehrerzuwachses könne nun auch wieder der Blockflötenunterricht stattfinden, was lange Zeit vakant war. Die Verantwortlichen der Musikschule hoffen auf den Sommer. Einige Veranstaltungen für dieses Jahr seien schon vor längerem ausgearbeitet und festgezurrt worden, die Plakate existierten, nur die Daten für den Zeitpunkt stünden nun noch nicht fest, berichtet die Vorstandsvorsitzende Franke. Maria Franke stellt klar, auf eine Musikschule könne die Stadt nicht verzichten. Und deshalb sei auch die eigene Neuorganisation von großer Bedeutung. Geplant seien dazu auch Workshops auf Landesebene, bei dem unter anderem die mögliche Abrufung von Förderprogrammen auf der Tagesordnung stünden, um die Musikschule für die Zukunft gut aufzustellen. In diesem Jahr laufe der Vertrag mit der Stadt Höxter aus, weshalb schon in diesem Jahr damit begonnen werden müsse, die Politik erneut von der Notwendigkeit der Musikschule zu überzeugen. Ein weiteres Beispiel für die Neukonzeption ist die gemeinsame Kooperation, die bislang nur für den Bereich Singen gelebt wird. Das soll nun auch auf die Instrumentenebene ausgeweitet werden. Dazu sollen im Februar neue Streichinstrumente angeschafft werden, die bei einer zweiten Klasse der Petrischule Höxter Verwendung finden sollen.
Die ausgewählte Klasse soll alle fünf Streichinstrumente erstmalig in einem einmaligen Projekt erlernen. In der Volkshochschule sind zur Zeit noch umfangreiche Renovierungsmaßnahmen in vollem Gange. Das von der Musikschule genutzte Dachgeschoss ist seit kurzem barrierefrei. Der Aufzug fährt nun auch bis ins Dachgeschoss. Während des Lockdowns wurde die Zeit für den Umbau genutzt. Laute Baugeräusche haben daher nicht den Unterricht gestört. Abschließend erklärt Maria Franke, was die Musikschule für Höxter bedeute. Es sei eine Schule für jeden Menschen jeden Alters und für jede Kultur. Musik verbinde die Menschen untereinander auf der gesamten Welt. Musik, das sei schließlich das immaterielle Kulturerbe der Menschheit, so Franke.
Foto: Thomas Kube