Landkreis Holzminden (red). HD-Filme unterwegs schnell downloaden und in entsprechender Qualität auch schauen, Unterhaltungs- oder Sport-Events als Live-Stream aus dem Netz ohne Qualitätsverlust auch bei einem Picknick nutzen: Das sind Perspektiven für Privat-Anwender, wenn sie von ihrem Mobilfunkanbieter mit der neuen, noch schnelleren 5G-Technologie versorgt werden. Doch wird das in absehbarer Zeit im Landkreis Holzminden überhaupt passieren? Die Ausbauaktivitäten der beiden großen Netzanbieter Telekom und Vodafone machen dafür Hoffnung.
Schon im letzten Jahr hatte ein Telekom-Vertreter bei einem Treffen mit Landrat Michael Schünemann und dem im Land Niedersachsen für die Digitalisierung zuständigen Staatssekretär Stefan Muhle verkündet, dass im Landkreis Holzminden bis Ende des Jahres 2020 insgesamt 13 Mobilfunkstationen mit 5G Technologie frei geschaltet werden sollen. Konkret sei das in Bodenwerder, Eschershausen, Golmbach, Heinade, Lenne und Stadtoldendorf sowie an fünf Stationen in Holzminden und zweien in Delligsen passiert. Der Ausbau verbessere nicht nur den Mobilfunkempfang, sondern auch den in den Haushalten, erklärte die Telekom weiter. Insgesamt betreibt das Bonner Unternehmen 25 Stationen im Landkreis, bis Ende nächsten Jahren sollen weitere 17 neue dazukommen, dann würden auch noch zwei Erweiterungen mit LTE bzw. 5G-Standard ausgerüstet.
Mit solch vielversprechenden Ankündigungen steht die Telekom als größter bundesweiter 5G-Netzbetreiber allerdings nicht mehr allein. Auch ein zweiter großer Anbieter, die Vodafone GmbH, hat Positives zum Ausbau der mobilen Breitbandtechnologie 5G in der Region zu vermelden. Man habe zwei Mobilfunkstationen im Landkreis, eine in Delligsen und eine in Holzminden, mit der neuen, noch schnelleren Funktechnologie ertüchtigt, sodass erste Bewohner und deren Besucher mit 5G versorgt würden, erklärt das Unternehmen. Und dies, so ergänzt Vodafone in seiner Mitteilung, sei nur der Anfang eines mittelfristig größer angelegten Infrastrukturprogramms. Man wolle die bereits vorhandene Mobilfunk-Infrastruktur nutzen und Zug um Zug an den insgesamt 23 schon im Landkreis vorhandenen Standorten aufrüsten. Bereits Mitte 2021 werde an den Mobilfunkstationen in Negenborn und Eschershausen mit LTE-Standard erweitert, um weitere Funklöcher zu schließen und einen besseren Empfang in unmittelbarer Umgebung garantieren zu können. „Die Aktivitäten zur Verbesserung unseres Netzes sind sehr zu begrüßen“, kommentiert Landrat Michael Schünemann die Mitteilungen der beiden Mobilfunkanbieter. Es tue sich etwas in Sachen Digitalisierung im Landkreis, auch wenn die Erfolge meist viel weniger wahrgenommen würden als das, was noch hake. Er sei überzeugt davon, dass auch die Mitbewerber der beiden Anbieter bald nachziehen würden.
So erfreulich der Ausbau auch ist – ob die Geschwindigkeit in der Region auch wirklich ankommt, entscheidet der Verbraucher. Voraussetzung für die Nutzung der erweiterten Bandbreiten ist ein 5G-fähiges Handy und ein entsprechender Vertrag.