Holzminden (red). Bereits seit 2012 gibt es an der Georg-von-Langen-Schule BBS Holzminden, in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Holzminden-Weißrussland, ein etabliertes und gut funktionierendes Gastlehrerprogramm, an dem schon zahlreiche weißrussische Lehrkräfte teilgenommen haben. Pandemie-bedingt konnten im vergangenen Jahr keine Gäste aus Weißrussland in Holzminden begrüßt werden. Der Kontakt zwischen Weißrussland und Holzminden lebt aber trotzdem: Das erste Online-Treffen zwischen der Francisk-Skorina-Universität in Gomel, Weißrussland (Belarus), und der Georg-von-Langen-Schule fand vor kurzem statt. In einer 90-minütigen Konferenz wurde über die Umsetzung eines Schulpraktikums von belarussischen Studierenden an der Georg-von-Langen-Schule diskutiert. Das Gespräch knüpft an Pläne aus dem Herbst 2019 an. Damals hatte eine Delegation aus Holzminden die Universität in Weißrussland besucht und eine Kooperation vereinbart: Das Gastlehrer-Programm soll ergänzt werden – doch durch die Corona-Pandemie konnte dies bislang nicht wie geplant umgesetzt werden.
Im Rahmen der Konferenz wurden die notwendigen technischen und organisatorischen Aspekte erörtert, um sicher zu stellen, dass das Schulpraktikum wie geplant umgesetzt werden kann. Es wurde festgehalten, dass die Studierenden in der ersten Phase des Praktikums die Möglichkeit erhalten sollen, im Unterricht zu hospitieren. Dabei können sie die Lehrkräfte im Deutschunterricht der verschiedenen Schulformen begleiten und unterschiedliche Niveaustufen und Schwerpunkte kennenlernen. Später soll ihnen aber auch ermöglicht werden, aktiv eine Unterrichtsstunde zu leiten.
An dem Treffen nahmen in Gomel die „Mutter“ des Gastlehrerprogramms, Ludmila Erokhina, die Universitätsdozenten Alexander Nartchuk und Elena Narbut sowie Studierende der Fakultät für Fremdsprachen der Francisk-Skorina-Universität teil. Die Georg-von-Langen-Schule wurde von Studiendirektor Michael Schindewolf, Studienrat Frank Hischer und Studienrätin Anja Beckmann vertreten, welche die internationalen Kontakte der BBS Holzminden pflegen. Beide Kooperationspartner erhoffen sich durch das Online-Praktikum, dass es den Studierenden möglich sein wird, Unterrichtspraxis zu sammeln, wenngleich sie nicht vor Ort in Holzminden sind. Es gibt ein weiteres Novum an der BBS Holzminden: der Online-Unterricht von Larissa Rodrigues Faria aus Brasilien. Frau Faria ist eine sogenannte Ortslehrkraft, die durch ein internationales Austauschprogramm der Kultusministerkonferenz für ein Jahr an der Georg-von-Langen-Schule tätig ist. Aufgrund des Pandemie-bedingten Einreiseverbots aus Brasilien erteilt Frau Faria seit Anfang März ihren Unterricht in Holzminden über die Kamera – online aus Brasilien!
Frau Faria ist bereits die dritte Ortslehrkraft, die im Rahmen des internationalen Austauschprogramms an die Schule gekommen ist. Sie wird in der Georg-von-Langen-Schule von den beiden BBS-Lehrkräften Frank Hischer und Laura Kopplin betreut und begleitet. Die BBS Holzminden beweist mit beiden Fällen zum wiederholten Male, dass sie international ausgerichtet ist, die Welt kleiner wird und technisch vieles möglich ist.
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