Holzminden (red). Im letzten Jahr konnte der Landkreis Holzminden noch kurz vor Weihnachten ein Geschenk vom Land Niedersachsen entgegennehmen: Für 350 Gebäude im Landkreis, davon acht Schulen und 13 Gewerbegebiete, gingen Förderbescheide von Bund und Land in Höhe von insgesamt 5,1 Mio. Euro ein. Seit Ende März hat jetzt die europaweite Ausschreibung für die Konzessionsvergabe der Dienstleistung begonnen. Am Ende sollen die bisher noch schlecht erschlossenen Gebäude über Bandbreiten von mindestens einem Gigabit pro Sekunde verfügen.
Der Breitbandausbau im Landkreis erfolgt auf Basis des Wirtschaftlichkeitslückenmodells. Das besagt, dass - wenn sich für Privatanbieter der Ausbau einer Breitbandinfrastruktur nicht rechnet - die öffentliche Hand mit entsprechenden Förderungen einspringt. Denn schließlich soll die Digitalisierung auch dort vorangehen, wo die Voraussetzungen für die ausführenden Unternehmen nicht wirtschaftlich erscheinen. Vor allem in ländlichen Gebieten ist das häufig genug der Fall. Die vorzunehmenden Investitionen werden durch die später eingenommenen Anschlussgebühren auch langfristig nicht gedeckt.
Im ersten Schritt hatte der Landkreis schon 2016 eine Förderung von EU, Bund und dem Land Niedersachsen in einer Gesamthöhe von über 2,2 Mio. Euro erhalten. Über den Weserberglandplan waren 250 000 Euro Eigenanteil zusammen mit den beteiligten Samtgemeinden aufzubringen. Mit der Vergabe an die Deutsche Telekom und deren anschließender Umsetzung wurde bis zum Herbst 2020 rund 3000 Haushalten und etlichen Gewerbegebieten ein verbesserter Anschluss ermöglicht.
Diesmal schießen Landkreis und Kommunen deutlich mehr dazu. Insgesamt 1,7 Mio. Euro fließen aus dem Weserberglandplan, um letzte Reste unversorgter Einzelgebäude, acht Schulen und die Gewerbegebiete ans schnellere Netz anzubinden (siehe: https://www.landkreis-holzminden.de/planen-und-bauen/breitband/). Doch anders als beim letzten Mal ist den Bietern nicht nur die Teilnahme an dem ausgeschriebenen Gesamtpaket möglich. Bewerbungen sind auch für die vier einzelnen Anträge einreichbar. Einer davon umfasst die acht Schulen sowie einige unterversorgte Gebiete. Die drei anderen beziehen sich auf den Ausbau in verschiedenen Gewerbegebieten des Landkreises. Bis zum 26.04.2021läuft noch die Teilnahmefrist für interessierte Unternehmen. Ein kurzer Zeitraum. Allerdings hofft der Landkreis, dass auch die gesamte Umsetzung diesmal zügiger vorangeht als beim letzten Mal. Spätestens in zwei Jahren sollen alle Maßnahmen komplett abgeschlossen werden.