Holzminden (red). Mit dem Abschluss der Sekundarstufe I und dem Hauptschulabschluss oder auch dem Realschulabschluss in der Tasche bieten sich viele Möglichkeiten an: eine Ausbildung starten oder weiter zur Schule zu gehen – beides führt zu einer höheren Qualifizierung. Die Berufsfachschule (BFS) bietet beides zusammen. Und gerade in dieser Schulform kann aus vielen Optionen gewählt werden, die die BBS Holzminden anbietet. Schülerinnen und Schüler, die perspektivisch einen kaufmännischen, technischen oder gastronomischen Beruf anstreben, bietet die Berufsfachschule die Möglichkeit, sich auf das Berufsleben vorzubereiten. Die BFS ist eine einjährige Schulform, für die als Zugangsvoraussetzung mindestens der Hauptschulabschluss erforderlich ist. Aber auch Schülerinnen und Schüler mit einem Realschulabschluss können sich weiter qualifizieren und den erweiterten Realschulabschluss (Realschulabschluss mit Q-Vermerk) erreichen.
Der erweiterte Sekundarabschluss I Realschulabschluss ist eine sehr gute Ausgangsbasis, um sich vielfältige Möglichkeiten zu eröffnen und sich noch besser für die Anforderungen eines sich stetig verändernden Arbeitsmarktes zu qualifizieren. BFS – Grundbildung in vielen Schwerpunkten
In Holzminden stehen die Ausrichtungen BFS Bautechnik, BFS Holztechnik, BFS Elektrotechnik, BFS Kraftfahrzeugtechnik, BFS Metalltechnik, BFS Gastronomie und BFS Lebensmitteltechnik sowie BFS Wirtschaft zur Auswahl. Gerade im Bereich Wirtschaft können sich die Bewerber außerdem zwischen dem Schwerpunkt Handel und dem Schwerpunkt Bürodienstleistungen entscheiden – zwei Schwerpunkte, in denen es nach dem einen Jahr in der einjährigen BFS noch weitergehen kann: Schüler mit guten Noten können die Klasse 2 der BFS Wirtschaft besuchen und mit dem erfolgreichen Besuch in einem weiteren Jahr den Realschulabschluss erlangen. Auch Schülerinnen und Schüler, die das erste Jahr an einer anderen Schule die BFS Wirtschaft besucht haben, können die Klasse 2 an der Georg-von-Langen-Schule in Holzminden absolvieren.
In der BFS wird entsprechend der jeweiligen Ausrichtung eine berufliche Grundbildung vermittelt, die insgesamt etwa den Inhalten des ersten Ausbildungsjahres der Ausbildungsberufe aus diesem Bereich entspricht. Damit dies nicht nur Theorie bleibt, wird in jeder BFS entsprechend dem Schwerpunkt ein Praxis-Anteil vermittelt. Werkstätten, Küchen und auch Spezialräume für die Bereiche Büro und Verkauf stehen an der Georg-von-Langen-Schule in Holzminden für die unterschiedlichen Berufsfachschulen bereit. Hier lernen die Absolventen die verschiedenen Anforderungen in den Berufen kennen und können die Theorie durch praktisches Erfahren ergänzen. Zusammengenommen sind alle Schüler der verschiedenen Berufsfachschulen über die Schülerfirma GvL-Trade miteinander verbunden: Während die Auftragsannahme und die Rechnungsstellung durch die Schüler der BFS Wirtschaft erfolgt, stellen die Holztechniker oder Metalltechniker in den Werkstätten der BBS Holzminden die Waren für den Vertrieb über die Schülerfirma her – ein Verbundsystem aus der Praxis. Die Absolventen der einjährigen BFS erhalten somit insbesondere durch ihre Praxiserfahrungen eine bessere Ausgangsbasis für eine Bewerbung um ihren Ausbildungsberuf und können unter Umständen mit dem erfolgreichen Besuch der BFS die Ausbildungszeit verkürzen – die Entscheidung hierüber liegt dann später beim entsprechenden Ausbildungsbetrieb. Unabhängig davon sind die erlernten Grundkenntnisse aus diesem Bereich ein Gut, das niemand mehr nehmen kann und das schon mit der einjährigen BFS auf jeden Fall bedeutende Vorteile in der Ausbildung bzw. in dem Arbeitsbereich mit sich bringt.
Im vergangenen Jahr kam es leider nicht zur Bildung der Klasse 2 der BFS Wirtschaft. Um dies zu ändern ist das Ziel der beiden BBS-Lehrkräfte Martin Badura und Jürgen Herbold (siehe Bild) klar: Als Fachlehrer in der BFS Wirtschaft unterstützen Sie ihre Schülerinnen und Schüler, damit neben der beruflichen Grundbildung auch eine weitere schulische Qualifizierung erreichen. Zusammen mit ihren Schülern besprechen sie alle Möglichkeiten zum Weiterkommen und unterstützen die Klassenteams, das gesteckte Ziel zu erreichen.
Die Erfahrungen der BFS zeigen, dass viele Absolventen durch den Besuch der Berufsfachschule in ihrem Wunsch für einen bestimmten Ausbildungsberuf gestärkt sind und ihre Chancen wesentlich verbessert sind. Nicht wenige bekommen im Anschluss an das erste Jahr in der BFS einen Ausbildungsplatz, wenn die schulische Laufbahn an der BBS Holzminden nicht doch noch weitergeht.
Weitere Auskünfte erteilen und Fragen zu den Berufsfachschulen beantworten neben der Schulleitung auch die zuständigen Abteilungsleitungen der BBS Holzminden:
Bereiche Bautechnik, Holztechnik:?Dr.-Ing. Nils-Peter Kriegel,
Bereiche Elektrotechnik, Kraftfahrzeugtechnik, Metalltechnik:?Michael Roland,
Bereiche Gastronomie, Lebensmitteltechnik:?Christine Ludwig,
Bereich Wirtschaft (Bürodienstleistungen und Handel): ?Michael Schindewolf,
Fotos: BBS Holzminden