Brenkhausen (gpe). Der Flugplatz Höxter-Holzminden in Brenkhausen hat eine interessante Geschichte hinter sich. Im Jahr 1933 wurde der Flugplatz als Fliegerheide für den Segelflugsport verwendet, bevor er 1940 durch das Nationalsozialistische Fliegerkorps (Gruppe 10 Westfalen) übernommen wurde. Das Fliegerkorps errichtete dort ein Wohnhaus samt einer Halle und einem Turm zur Beobachtung von Flugbewegungen.
Nachdem sich der Platz seit den 1950er - Jahren in kommunaler Hand befand und 1968 die Einstufung zum Sonderlandeplatz erfolgte, wurde der Flugplatz in den 1970ern von Pionieren des 65. Corps Support Squadron Royal Engineers ausgebaut. Leiter dieser Militärübung war Sergeant Major Roger Thorington. Die 28 Soldaten haben die 230. 000 Quadratmeter große Fläche mit Wesersandstein geebnet. 250. 000 Kubikmeter Boden mussten die Soldaten dafür bewegen. Eine geplante Vorführung der britischen Helikopter - Kunststaffel Blue Eagles musste jedoch wegen Sturmböen abgesagt werden.
Im September 1975 gab die Luftaufsicht den Flugplatz für ein- und zweimotorige Flugzeuge bis zu einem Fluggewicht von 2600 Kilogramm frei. Im darauffolgenden Jahr wurde der Flugplatz als Verkehrslandeplatz der Klasse zwei für Flugzeuge, die ein Abfluggewicht von bis zu 5,7 Tonnen haben, eingestuft. 1998 wurde der Flugplatz privatisiert und von dem Datentechnik - Unternehmer Jens Gronemeyer als Pächter übernommen. Seit April 2010 ist der Luftsportverein Höxter, der zwei Monate zuvor gegründet wurde, im Betrieb des Flugplatzes. Im März 2010 verpflichtete sich der Verein dazu, den Flugplatz für mindestens zwölf Jahre zu betreiben.
Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und Zukunft
"Nach dem Ausbruch der Corona - Pandemie und dem Ende des ersten Lockdowns im Mai 2020 wurden der Flugplatz und das Flugplatzcafé wieder normal unter Einhaltung der Infektionsschutz - Vorgaben geöffnet“, erklärt Michael Miller, Presse- und Öffentlichkeitssprecher des Luftsports Höxter. "Auf dem Flugplatz und im Flugbetrieb wird sehr genau auf die Hygieneregeln geachtet wie Desinfektion, Maskenpflicht und Besatzungsreduzierung bei Flügen. Der Umbau und die vollständige Modernisierung der Flugplatz-Tankstelle wurde im letzten Jahr abgeschlossen. Rund um die Uhr steht dort Sprit zur Verfügung, was ganz besonders für die Betankung von Polizei- und Rettungshubschraubern notwendig ist“, fügt er hinzu. Für dieses Jahr ist geplant, die neue Landebahnbefeuerung in Betrieb zu nehmen, um so für noch mehr Sicherheit des an- und abfliegenden Luftverkehrs zu sorgen.
Standort und Freizeitangebote
Der Flugplatz befindet sich von Wanderwegen umgeben in der Räuschenbergstraße in Brenkhausen. Zu den Freizeitangeboten gehören unter anderem eine Quadbahn für Kinder. Das Gelände der Quadbahn erstreckt sich auf etwa 20. 000 Quadratmeter. Der Streckenverlauf ist sehr kurvenreich und außerdem mit einer Reifenbegrenzung versehen. Das Abfahren der Strecke ist dadurch übersichtlich. Weiterhin gibt es auf dem Flugplatz noch das Café am Räuschenberg und für die ganz Kleinen einen Spielplatz. Leute, die die virtuelle Welt des Fliegens erkunden wollen, können dies an einem kleinen Flugsimulator tun. Mehrere Firmen, die Flugausbildungen anbieten (Ausbildung zum Fliegen von Motorflugzeugen, Rundflüge, Schnupperflüge und eine Ausbildung zum Tragschrauberpiloten, Gleitschirmfliegen und Hubschrauberrundflüge) tun dies vom Flugplatz aus. Mit dem Auto ist der Flugplatz über die Ortseinfahrt nach Brenkhausen über Höxter, Lütmarsen oder Fürstenau zu erreichen. Dann fährt man weiter geradeaus Richtung Räuschenberg, von wo aus der restliche Weg zum Flugplatz mit Wegweisern versehrt ist. Wer zu Fuß zum Flugplatz gehen möchte, kann dies über die vielen Wanderwege von Höxter, Albaxen oder Fürstenau aus tun.
Weitere Informationen über den Flugplatz und seine vielen Angebote findet man unter https://www.flugplatz-hx.de
Foto: gpe