Holzminden (r). Am Mittwoch, 26. Mai 2021, lädt die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen (HAWK) zum virtuellen Green Building Forum ein. Auch bei der zweiten Veranstaltung des Sommersemesters 2021 steht alles im Zeichen des Klimaschutzes. Zwei Gastreferenten geben Einblick, wie eine grüne Fernwärmeversorgung in Hannover gelingen kann und wie klimaneutrale Quartierslösungen in Hannover in der Gegenwart und Zukunft aussehen.
Dr. Jens Clausen vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit informiert in seinem Vortrag „Der Weg zu einer grünen Fernwärmeversorgung – Erste Schritte in Hannover“ über das Fernwärmenetz der Stadt. Clausen geht in seinem Vortrag auf die Potentiale einer klimaneutralen Wärmeversorgung für Hannover ein und diskutiert Strategien zur technischen Umsetzung. Zurzeit dient noch ein Steinkohlekraftwerk – das in den 1980er Jahren zu den effizientesten seiner Art gehörte – als zentrale Wärmequelle. Vor dem Hintergrund des Klimawandels gilt es nun, dieses Kraftwerk durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen. Eine besondere Herausforderung stellt die klimaneutrale Wärmeversorgung der verdichteten Bebauung in der Innenstadt dar: Die Einbindung von Solarenergie und Umweltwärme stößt schnell an Grenzen, sodass hier ein Ausbau des zukünftig grünen Fernwärmenetzes angestrebt wird.
Ganz im Zeichen der klimaneutralen Quartierslösungen der Gegenwart und Zukunft steht der Programmpunkt „Klimaneutrale Quartiere in Hannover“ von Matthias Wohlfahrt vom Klimaschutzfonds proKlima. In seinem Vortrag stellt Wohlfahrt emissionsneutrale Gebäudelösungen vor. „Ich werde in meinem Vortrag einen kurzen Überblick zum aktuellen Sachstand der energetischen Gebäudestandards geben, die Herausforderung „Klimaneutralität“ für Gebäude erörtern und davon Lösungen und Anforderungen für ein klimaneutrales Neubau-Quartier ableiten“, erklärt der Ingenieur. Der Fokus liegt auf dem Bilanzrahmen der betriebsbedingten Emissionen und konkretisiert sich anhand zweier Projektbespiele aus Hannover: der Null-Emissionssiedlung zero:e-Park und dem ecovillage-Quartier. Der zero-e-Park, mit 300 Passivhäusern die größte Null-Emissionssiedlung in Deutschland, wurde schon umgesetzt. Das ecovillage-Quartier ist in der Planungsphase.
Der Bachelorstudiengang Green Building an der HAWK in Holzminden befasst sich mit der Optimierung bestehender und der zeitgemäßen Ausstattung neuer Gebäude in puncto Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Um den Austausch zwischen Praxis und Hochschule in diesen Bereichen zu fördern, veranstaltet der Studiengang das Green Building Forum. Eingeladen sind interessierte Fachleute aus der Praxis sowie Studierende und Lehrende der Studienbereiche Bauen und Management. Teilnahmelink und weitere Infos unter www.hawk.de/m/greenbuildingforum.
Foto: HAWK