Holzminden (r). Am Bahnhof Holzminden trafen sich die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN und Bürgermeisterkandidat Alexander Titze mit der Arbeitsgemeinschaft Bahn, um sich über die Entwicklung des Personennahverkehrs in Holzminden auszutauschen. Man war sich einig, dass es viele Verbesserung im Bahnverkehr für Holzminden braucht. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Arbeitsgruppe Bahn Holzminden/Höxter gaben umfassende Auskünfte über die bevorstehende barrierefreie Umgestaltung des Bahnhofs. Es werden zusätzlich zu den vorhandenen Treppen zwei neue Rampen vorgesehen, um die weiteren Gleise barrierefrei zu erreichen. Durch Erhöhung der Bahnsteige wird der ebenerdige Einstieg in die Bahnen ermöglicht. Eine Erleichterung für Menschen mit Behinderung, Reisende, denen das Treppensteigen schwer fällt oder die mit Gepäck oder Kinderwagen reisen.
Die Gestaltung des Bahnhofsumfelds liegt jedoch in der Hand der Stadt. Alexander Titze und die Mitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN sprachen sich für eine barrierefreie Umstiegsmöglichkeit am Busplatz sowie ausreichende und gesicherte Fahrradständer mit Überdachung und Landemöglichkeit für E-Bikes aus. Außerdem wird die Rampe einen Teil der bisherigen Parkfläche in Anspruch nehmen, sodass es an der Stadt ist, für ausreichend andere Parkmöglichkeiten zu sorgen. Der Bahnhofsvorplatz bietet auf Grund seiner Größe grundsätzlich genügend Platz für eine Umgestaltung und Neuordnung der Stellplätze für Kurzzeitparken und Taxis. Hans-Peter Sawatzki von der AG Bahn meint: „Die Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes ist längst überfällig. Ein gleichzeitiger Umbau der Bahnsteige und des Umfeldes verspricht eine kürzere Bauzeit und geringere Baukosten. Eine Lösung aus einem Guss. Die Stadt Holzminden hat dabei für die Fahrradabstellanlagen nur einen kleinen Eigenkostenanteil zu tragen. Die Deutsche Bahn AG und das Land Niedersachsen übernehmen einen Großteil der finanziellen Mittel durch bereitgestellte Förderprogramme.
Alle Teilnehmer des Gesprächs waren sich einig, dass zumindest ein streckenweise zweigleisiger Ausbau der Verbindung Holzminden-Kreiensen die Anbindung des ländlichen Raumes verbessern würde. Auf einem zweigleisigen Streckenstück könnten sich entgegenkommenden Züge ausweichen. Die optimale Lösung wäre, die Strecke erhielte wieder vollständig durchgehend das zweite Gleis ergänzt um die Elektrifizierung. Der Bürgermeisterkandidat zeigte sich außerdem sehr interessiert an der möglichen Nutzung von sogenannten Akkumulatortriebwagen mit Oberstromabnehmer. Alexander Titze meint: „Dieses monoenergetische Hybridsystem würden eine direkte Verbindung nach Hannover ohne Umstieg in Kreiensen mit knapp einer Stunde Fahrzeit ermöglichen. Es müssten nur die richtigen Triebwagen angeschafft werden, größere, teure Umbauten der Infrastruktur wie bei der teuren Wasserstofftechnik sind nicht erforderlich. Der Zug fährt bis Kreiensen im Akkubetrieb und lädt diese auf dem weiteren Weg nach Hannover wieder vollständig auf. Mit dieser Technik könnte eine wesentliche bessere Anbindung an die Landeshauptstadt geschaffen werden. Ein Gewinn für die ganze Region.“ Laut Karl-Heinz Witzel von der AG wäre ein Betrieb mit diesen Zügen technisch bereits jetzt auf der Strecke Paderborn - Kreiensen möglich; Oberleitung ist auf Streckenabschnitten in NRW vorhanden, zudem könne auf den Bahnhöfen aufgeladen werden. Die Fraktionsmitglieder und der Bürgermeisterkandidat Alexander Titze bedankten sich bei den engagierten Mitgliedern der Arbeitsgruppe für ihren ehrenamtlichen Einsatz und das ausführliche und informative Gespräch.
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