Holzminden (r). Mohamad hat einen ersten Einstieg in das Berufsleben gefunden. Er absolviert ein Praktikum in einem regionalen Autohaus. Dies ist ihm mithilfe der Unterstützung durch die überbetrieblichen Integrationsmoderatoren der Kreisvolkshochschule Holzminden gelungen. Ziel des neuen Projekts „Integration in die Arbeitswelt – InA“ ist die Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Seit einigen Monaten kümmern sich die Fachkräfte Angelika Schlotter und Karl-Hermann Böker um Geflüchtete. Beide verfügen über langjährige Erfahrungen in Migrations- bzw. Arbeitsmarktprojekten. Finanziell gefördert wird InA vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium im Rahmen der Initiative „Fachkräfte sichern“.
In Kooperation mit der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, der Kreishandwerkerschaft sowie örtlichen Betrieben, dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter und weiteren Stellen erfolgt die Vermittlung von Geflüchteten an passende Betriebe bzw. Ausbildungsstellen. Hierbei werden u. a. auch Hilfestellung bei der Übersetzung und Anerkennung ausländischer Zeugnisse, beim Schreiben von Bewerbungen und bei der Suche nach Praktikumsstellen gegeben. Einer der Schwerpunkte der Arbeit im Projekt InA liegt in der Beratung von Berufsfachschülern, z.B. wird in Abstimmung mit den Fachlehrkräften den Auszubildenden von morgen bei der Suche nach Praktikums- und damit möglichen Ausbildungsstellen für 2018 geholfen. Gerade im Handwerk, wo auch in diesem Jahr wieder Ausbildungsstellen unbesetzt blieben, bestehen gute Chancen für die berufliche Integration der Geflüchteten. Vorausgesetzt werden dafür jedoch gute Sprachkenntnisse.
Für das erfolgreiche Bestehen der Ausbildung arbeitet das Projekt „InA“ auch mit dem „Senior Experten Service“ (SES) in Bonn zusammen. SES hat die Initiative „VerA“ – Stark durch die Ausbildung – ins Leben gerufen. Hier ist zurzeit vor allem Werner Keßler eingesetzt, der als Berufsschullehrer an der Georg-von-Langen-Schule langjährige Erfahrung insbesondere im Bereich Gastronomie mitbringt. „Die Unterstützung der Fachkräfte von morgen ist ein wichtiges Ziel – für uns alle“, so Werner Kessler. „VerA“ sucht immer weitere Unterstützer, um vor Ort Hilfestellung anbieten zu können. „Es müssen keine ausgebildeten Lehrerinnen oder Lehrer sein. Jeder mit Erfahrungen im Berufsleben kann helfen, den Schülerinnen und Schülern z. B. nach dem Unterricht oder auch nachmittags die Sprache Deutsch aus der Arbeitswelt, Lern- und Lebenshilfen und vieles mehr näher zu bringen.“ Fachbezogene Kenntnisse aus fast allen Berufsfeldern sind sehr gefragt. Die Senior-Experten helfen den jungen Leuten auch bei der Berufswahl und bei der Ausbildungsplatzsuche. Interessierte können sich auf der Website www.ses-bonn.de informieren und dort melden.
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