Holzminden (mk). Nun sind es bald hundert Jahre, als jenes in die Jahre gekommene Torhaus am Katzensprung eine Straßenverbindung durch den Durchbruch zwischen Oberbachstraße und Neue Straße erhielt. Vielen Holzmindenern ist es noch als Heimatmuseum sowie Puppen- und Spielzeugmuseum geläufig. Und etliche haben ihm bereits in seiner neuen Funktion als Torhausmuseum einen Besuch abgestattet.
Torhaus in musealem Rahmen mit Leben wieder erfüllen
In der jetzigen Ausstellung zur „Industriegeschichte Holzminden und Kunst", welches auf Initiative des Stadtmarketings und der Bürgerstiftung errichtet wurde, kann, wie könnte es nicht passender sein, in „die Welt der Düfte" eingetaucht werden. In einer kleinen Duftausstellung des Parfüms wird von den ehemaligen Firmen Dragoco und H&R erzählt. Weiter über die Zusammenführung zu Symrise und deren jetzigen verschiedenen Düften, die in hübschen kleinen Flakons zu beschnuppern sind. Auch Stiebel Eltron, Müller + Müller-Joh GmbH und zudem die Brauerei Allersheim ermöglichen durch etliche interessante Gegenstände einen historischen Einblick in ihre Vergangenheit.
Was im Frühjahr 2016 an Renovierungsarbeiten für den inneren Bereich des Torhauses im Katzensprung galt, wurde ab Oktober 2017 auch für die Holzmindener Bevölkerung an der äußeren Fassade sichtbarer. Stadtdenkmalpfleger Magnus Pamme versprach gleich zu Beginn der umfassenden Sanierungen schmunzelnd eine interessante „alte“ Neuigkeit. Seit einigen Wochen ist für die Holzmindener Bevölkerung offensichtlich, was das verheißungsvoll bedeutete.
Die Tradition des Torhauses wird somit weitergeführt
Das Torhaus am Katzensprung hat seinen ursprünglichen Farbanstrich wieder erhalten und der ist grün! Dieser wiederentdeckte Fassadenanstrich kommt dem Originalton aus dem Baujahr 1922 – 1923 nahe und erfährt somit eine Renaissance. Ob die Holzmindener Bevölkerung an dem Grün Gefallen finden werden, wird sich wohl in der nächsten Zeit zeigen, wenn das noch eingerüstete Torhaus freie Sicht gewährt. Bisher kannten es alle in einem strahlenden Weiß. Doch in der Denkmalpflege besteht im Geschmack von äußeren Dingen eine Einschränkung und eben nur eine untergeordnete Rolle. Bei den vorab stattgefundenen Farbuntersuchungen entdeckte die dafür verantwortliche Diplom-Restauratorin für Wandmalerei und Architekturfassung Ina Heine aus Göttingen den natürlichen grünen Farbanstrich. Dieser machte sich unter zwei Schichten weißer Farbe bemerkbar, so wie es auf alten historischen Postkarten mit dem Motiv des Torhauses bereits zu sehen war. Das war letztendlich auch das wichtige und entscheidende Kriterium, um zu dieser Farbe wieder zurückzukommen. Somit wird auch hier die Tradition des Torhauses ein Stück noch weitergeführt.