Holzminden (red). In seiner jährlichen Mitgliederversammlung des Tierschutzes Holzminden-Höxter e.V., die am Donnerstag, 18.11.2021 im Altendorfer Hof unter 1G Bedingung stattfand, informierte der Vorstand seine Mitglieder und Vertreter der Kommunen über den Stand der Fundtierverträge, die Immobilie am Allernbusch und den laufenden Tierheimbetrieb.
34 Mitglieder sowie der stellvertretende Bürgermeister der Samtgemeinde Bevern Harald Stock und der Bürgermeister der Stadt Holzminden Christian Belke waren der Einladung gefolgt. Bürgermeister Christian Belke bedankte sich für die Einladung und würdigte das Engagement des Vereins zur Erfüllung der kommunalen Pflichtaufgabe. Er betonte, dass es mit der Realisierung des Tierheims am Allernbusch zu einem Quantensprung bzgl. der Tierheimqualität kommen würde. Als weiteren Ansatz zur Lösung des Konflikts möchte er ein Mediationsverfahren beim Verwaltungsgericht anregen. Außerdem plädierte Christian Belke dafür, dass sich alle Kommunen dem Fundtiervertrag anschließen müssten.
Der erste Vorsitzende Jens-Uwe Müller und auch der Kassenwart Hendrik Hachenberg betonten, dass die Fundtierverträge elementar wichtig sind, um das Überleben des Tierschutzvereins langfristig zu sichern. Die Gemeinde Delligsen und die Samtgemeinde Stadtoldendorf/Eschershausen beteiligen sich bislang nicht an den Fundtierverträgen zur Pflichterfüllung der kommunalen Aufgabe. Die Stadt Höxter hat den Fundtiervertrag zwar unterschrieben, koppelt die erste Zahlung aber an die Inbetriebnahme des Allernbuschs. Das laufende Gerichtsverfahren bezüglich des Allernbuschs gestaltet sich als sehr langwierig. Seit Dezember 2020 werden Schriftsätze verschickt, aber es kam noch zu keinem Gerichtstermin. Durch einen Formfehler der Stadt Holzminden hat nun auch die Jagdgenossenschaft Klage gegen den positiven Bauvorbescheid der Stadt Holzminden eingelegt. Man hat die Hoffnung, dass das Verwaltungsgericht im ersten Halbjahr 2022 zu einer Entscheidung kommt.
Tierheimleiter Carsten Voß bedankte sich für das Engagement der Mitarbeiterinnen und der vielen ehrenamtlichen Helfer. Außerdem zeigte er sich überwältigt von der Spendenbereitschaft der Firmen, Privatpersonen und der Initiative von Kindern, Spenden für das Tierheim zu sammeln. Ohne die vielen Futter-, Sach- und Geldspenden könnte das Tierheim nicht existieren. Diese Spenden kommen ausschließlich dem Tierschutz zugute. Carsten Voß berichtete von den Herausforderungen des Tierheimalltags. So dürfen z.B. z.Zt. beschlagnahmte Hundewelpen nur mit Vollschutz betreut werden, um sich selbst gegen eine evtl. Ansteckung mit Tollwut zu schützen. Tierärztin Stefanie Lösch führte aus, dass kürzlich durch die Einfuhr von Hundewelpen aus Drittländern, die nicht zur EU gehören, Tollwut nach Deutschland eingeschleppt wurde. Tollwut endet immer tödlich. Welpen dürfen erst mit 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden und dann noch einmal vier Wochen später. Solange dürfen die Welpen und Junghunde leider nur in Quarantäne gehalten werden. Das ist natürlich für die Entwicklung gerade in der Sozialisierungsphase nicht gut.
In der anschließenden Wahl wurde der Vorstand für weitere drei Jahre einstimmig wiedergewählt. So sieht der neue alte Vorstand aus:
Jens-Uwe Müller, erster Vorsitzender
Linda Laskowski, stellvertretende Vorsitzende
Dr. Nathalie Egen, zweite stellvertretende Vorsitzende
Hendrik Hachenberg, Kassenwart
Gabriele Reitel, Schriftführerin
Lisa Bühn, erste Kassenprüferin
Nadine Begemann, zweite Kassenprüferin
Fotos: Verein