Holzminden (red). Die Anmeldungen zum Sommersemester an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen laufen. Einige Studiengänge ermöglichen einen Start im April. Interessierte können sich bis zum 15. Februar 2022 einschreiben.
Karla Köbbe, Studentin im vierten Semester Baumanagement, gibt Einblicke in ihren Studienalltag und berichtet, was es bedeutet, im Sommersemester zu starten. Die 22-Jährige erzählt aus ihrem Studierendenleben in Holzminden und von ihren Erfahrungen an der HAWK.
Frau Köbbe, wie kam es dazu, dass Sie Ihr Studium im Sommersemester begonnen haben und nicht – wie meist üblich – im Wintersemester? Köbbe: Nach meiner Ausbildung zur Bauzeichnerin begann ich ein Architekturstudium in Hannover. Schnell stellte ich fest, dass diese Entscheidung nicht die richtige für mich war. Die Uni und die Stadt waren mir zu groß und bei dem Studiengang Architektur fehlten mir die baulichen und statischen Inhalte. Meine Suche nach einem schnellen und sinnvollen Wechsel brachte mich zum Bachelorstudiengang Baumanagement in Holzminden. Hier konnte ich direkt durchstarten. Ich wollte keinen Leerlauf und bis zum Wintersemester warten. Das war perfekt.
Machen das viele?
Köbbe: Das Sommersemester ist für viele eine gute Lösung. Manche gehen nach dem Abi für ein halbes Jahr ins Ausland und können danach direkt mit dem Studium starten. Andere haben eine zweieinhalbjährige Ausbildung hinter sich. Weitere probieren etwas aus und stellen so wie ich fest, dass sie damit nicht glücklich werden. Bis zum Wintersemester müssten all diese Studieninteressierten warten, so können sie ohne Verzögerung ihr Ziel verfolgen.
Wie war der Einstieg für Sie?
Köbbe: Ich hatte zunächst ein wenig Bedenken, mich allein zu fühlen, weil nicht so viele im Sommersemester starten. Das hat sich allerdings als unbegründet herausgestellt, da bei Baumanagement immer zwei Semester zusammen an den Vorlesungen teilnehmen. Man muss also keine Angst haben, dass man keine Leute kennenlernt. Die gemischten Vorlesungen haben außerdem den Vorteil, dass man sich viel gegenseitig unterstützt. Die älteren Semester helfen gerne.
Wie gefällt Ihnen die HAWK?
Köbbe: Man fühlt sich hier nicht nur wie eine Matrikelnummer. Die Lehrenden kennen die Studierenden beim Namen und stehen einem persönlich, per Mail oder telefonisch bei Problemen und Fragen zur Verfügung. Es ist alles so schön familiär. Nicht nur die Lehrenden, auch die anderen Mitarbeiter*innen sind offen und freundlich. Dumme Fragen gibt es hier nicht. Das hilft ungemein und überträgt sich auf das gesamte Miteinander – auch unter uns Studierenden.
Wie sieht das studentische Leben in Holzminden aus?
Köbbe: Ich bin in einem Dorf im Emsland aufgewachsen, für mich passt die Kleinstadtatmosphäre in Holzminden. Die Wege sind kurz, ich kann fast überall zu Fuß hin. Und ich mag die tolle Natur in der direkten Umgebung. Vermutlich ist es immer das, was man selbst daraus macht, aber Holzminden ist keineswegs langweilig! Ich wohne in einer lustigen WG, treffe meine Freund*innen an der Weser, wir kochen zusammen, quatschen, gehen zum Sport, machen Spieleabende oder gehen in eine der zahlreichen Kneipen. Den „Sprittwoch“ gibt’s hier auch. Auf gar keinen Fall verpassen sollte man die Kneipentour des FSR Bauen. Hier lernen die neuen Studierenden die beliebtesten Kneipen Holzmindens kennen und knüpfen jede Menge Kontakte. Im Sommer ist es ein Muss, zum Godelsheimer See nach Höxter zu radeln. Dort trifft man an heißen Tagen Studierende aller Semester und Studiengänge aus Holzminden. Durch Corona schaut das Leben hier wie anderenorts natürlich etwas anders aus, die eine oder andere WG-Party fehlt sehr. Hoffentlich ist das bald wieder möglich.
Aktuell findet das Studium pandemiebedingt online statt. Wie empfinden Sie das? Was ist gut und was frustrierend?
Köbbe: Den größten Teil des Tages verbringe ich leider am Schreibtisch, erst die Online-Vorlesungen und dann die inhaltliche Nachbereitung. Um nicht komplett alleine zu lernen, treffe ich mich mit ein bis zwei befreundeten Kommiliton*innen, um zusammen die Vorlesungen anzuhören und uns darüber auszutauschen. Das kann ich jedem ans Herz legen. Wir nutzen die Möglichkeiten von Schnelltests und kommen so raus aus den eigenen vier Wänden und es gibt einem wenigstens ein bisschen das Gefühl einer Vorlesung im Hörsaal. Vorteil des derzeitigen Onlinestudiums ist, dass man die Vorlesungen von überall aus verfolgen kann. So besuche ich häufig Familie oder Freund*innen und kann dort länger als nur für ein Wochenende bleiben. Aber das ist nur ein schwacher Trost. Ich freue mich, wenn das Studium hoffentlich bald wieder in Präsenz stattfinden kann.
Was würden Sie Studieninteressierten zum Sommersemester raten?
Köbbe: Startet durch und kommt an unsere HAWK. Lernt Leute kennen, verabredet euch in der Freizeit, für Vorlesungen oder zum Lernen. Traut euch, Personen bei Fragen oder Problemen anzusprechen, egal ob Lehrende, Mitarbeiter*innen der Hochschule, eure Kommiliton*innen oder ältere Studierende. Niemand wird euch abweisen. Und genießt die Zeit als Student*in bei uns in Holzminden! Ich bereue meine Entscheidung nicht. Ich finde es wirklich toll, hier zu studieren.
Foto: HAWK