Holzminden (red). Für vier bewährte und leistungsstarke Mannschaftssoldaten hieß es in Holzminden: Antreten zur Beförderung zum Korporal. Nicht nur für Bataillonskommandeur Stephan Meister ein „attraktiver Moment“. Für Kranbediener, Sturmbootfahrer und Multitalent René-Mike Wohlt geht mit dem Erreichen des neuen Dienstgrades ein beruflicher Traum in Erfüllung. Rund 100 Holzmindener Panzerpioniere treten an diesem grauen Mittwochmorgen in der Pionier-Kaserne am Solling zum Appell an. Alle vier Kompanien stellen kleine Abordnungen, an ein großes Antreten des Bataillons ist auf Grund der aktuellen Pandemielage nicht zu denken. Für Oberstleutnant Stephan Meister, Kommandeur des Kampfunterstützungsverbandes aus Südniedersachsen kommt es trotzdem darauf an, einen würdigen Rahmen zu schaffen. In wenigen Minuten wird der Bataillonskommandeur der „1er“ die ersten vier Mannschaftsdienstgrade zum Korporal befördern. Unter ihnen auch Familienvater René-Mike Wohlt aus der 3. Panzerpionierkompanie des Bataillons.
Der 45-Jährige hatte sich im vergangenen Jahr für die Beförderung beworben. Als Bediener eines Fahrzeugkrans ist Wohlt einer der Spezialisten im Verband, die sich auch im Dienstgrad nun von ihren Kameradinnen und Kameraden sichtbar unterscheiden. Mit Blick auf die Steigerung der Attraktivität des Dienstes und die Neuausrichtung der Laufbahn der Mannschaften ist für Stephan Meister die Beförderung zum Korporal ein „attraktiver Moment“. „Es bestand Handlungsbedarf, da unsere Mannschaftssoldaten heute deutlich länger in den Streitkräften dienen als früher“, so der Holzmindener Kommandeur. „Wir wählen die leistungsstärksten Soldatinnen und Soldaten aus, die Verantwortung übernehmen“, macht Meister deutlich. Bei den Holzmindener Panzerpionieren sind aktuell 15 Dienstposten mit der Beförderungsmöglichkeit zum Korporal ausgeschrieben. Zukünftig werden 22 Soldatinnen und Soldaten die Möglichkeit haben, durch das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln für eine Beförderung zum Korporal ausgewählt zu werden. René-Mike Wohlt ist nicht der einzige echte Spezialist, der an diesem Morgen in Holzminden die ersehnte Beförderungsurkunde in Empfang nehmen darf. Seine Kameraden aus den Nachbarkompanien fahren und bedienen den Brückenlegepanzer „Biber“ oder den Bergepanzer im Instandsetzungszug des Bataillons. Kurz nach dem Appell in der Pionier-Kaserne und nach zahlreichen Glückwünschen seiner Vorgesetzten und Kameraden steht der frisch beförderte Korporal Wohlt vor dem Kompaniegebäude der „Dritten“. „Und? Wie fühlt sich das an ?“, wird der erfahrene Mannschaftssoldat gefragt. Die druckfrische Beförderungsurkunde in den Händen, hat der Panzerpionier aus Holzminden sofort eine Antwort parat: „Etwas ungewohnt ist es schon. Es wird wohl eine Zeit brauchen, bis ich mich wieder korrekt am Telefon melde“, gibt René-Mike Wohlt mit einem Lächeln zu.
Fotos: Bundeswehr / Katharina Flor