Holzminden (red). Am letzten Wochenende besuchte Jan Kaschura (Salomon Running Team/RunArtist Holzminden) mit seiner Familie seine Schwiegereltern im Bergischen Land. So ganz ohne Wettkampf sollte das Wochenende nicht vergehen und in der Nähe, in Duisburg-Homberg, fand sich eine passende Veranstaltung, der Rheinuferlauf. Den Ausschlag für den Start gab auch das als außergewöhnlich angepriesene Kuchenbuffet. Er entschied sich für den Halbmarathon. Das wechselhafte Wetter verwandelte die Strecke teilweise in ein rutschiges Geläuf mit großen Pfützen, es war schwül und es herrschte eine hohe Luftfeuchtigkeit. Mit 140 Höhenmetern war der Lauf auch nicht gerade flach, aber so was mag Kaschura.
Auf den ersten Kilometern machte er großen Druck, übernahm sofort die Führung und der Vorsprung vergrößerte sich zusehends. Doch schon bald merkte er, heute ist die gewünschte Zielzeit nicht möglich, der Puls stieg und stieg. So entschloss er sich, das Tempo zu drosseln, er hatte an der 10 km Marke schon deutlichen Vorsprung. Nach einigen Bechern Wasser über den Kopf, näherte sich sein Puls dem Normalwert. Nun genoss Kaschura den Blick auf den Rhein und brachte den Sieg, in einer Zeit von 1:15:43 Stunden sicher, vor Michael Lenz aus Düsseldorf, ins Ziel. Kaschura hatte fast fünf Minuten Vorsprung. Im Ziel konnte er endlich, zusammen mit seinen Freunden Ines und Ulli, die extra aus Steinhagen angereist waren, den Kuchen, am wirklich gut gefüllten Kuchenbuffet genießen.
Auch Melanie Behringer (RunArtist Holzminden) war wieder unterwegs. Sie hatte eine längere Anreise und eine bedeutend längere Laufstrecke zu bewältigen. Für sie ging es in die Glücksgemeinde Schömberg in den Nordschwarzwald. Ihr Gewinnspielglück hatte sie dort hingetrieben. Sie hatte einen Startplatz für die Nordschwarzwaldtrophy gewonnen, und zwar für den Ultratrail, 47 km mit 1300 Höhenmeter. So plötzlich wie der Lauf kam, so wenig vorbereitet war sie auf diese harte Tour. Zwei Runden mussten gelaufen werden. Auf der ersten Runde wurde Behringer von den Besenläufern begleitet, die bestimmt dachten, dass sie nicht mehr auf die zweite Runde geht. Doch weit gefehlt, auf der zweiten Runde drehte sie richtig auf und machte einige Plätze gut. Einen großen Teil der Strecke konnte sie nur gehen oder, matschbedingt, rutschen. Auch ein Bachlauf musste durchquert werden, das war für sie kein Problem, da selbst das im RunArtist Training von Kaschura geprobt wird. Dabei konnte sie dann auch einem verzweifelten Läufer helfend die Hand reichen.
Durch die starke zweite Runde kam sie in der Frauenwertung auf den fünften Platz und gewann ihre Altersklasse. Dabei blieb sie in 5:58:59 Stunden knapp unter sechs Stunden.
Für ihren Erfolg gab es eine Eintrittskarte ins Himmelsglück, einen Aussichtsturm mit einer Plattform in 50 m Höhe. Ein großartiges Erlebnis.
Foto: RunArtist Holzminden