Holzminden (mm). Angesichts der vielen Spielausfälle wurde im Bezirk Hannover der Schrei nach Kunstrasenplätzen immer lauter. Während in der Herrenbezirksligastaffel III einige Spiele auf Kunstrasenplätzen ausgetragen wurden, litt die Staffel IV, in welcher der SV06 Holzminden spielt, genauso wie die Plätze im Kreis Holzminden besonders unter den Witterungsbedingungen. Abhilfe soll ein neuer Kunstrasenplatz im Holzmindener Liebigsportpark schaffen.
"Im nächsten Jahr werden die Planungen über den Bau eines Kunstrasenplatzes begonnen, bevor der Bau dann voraussichtlich 2019 umgesetzt wird. Der Antrag wurde dem Rat der Stadt Holzminden ordnungsgemäß gestellt und die Kosten von rund einer halben Millionen Euro im Haushalt 2018 eingeplant. Es steht noch ein Wirtschaftlichkeitsvergleich aus, der andere Alternativen ausloten wird, aber auch die Folgekosten eines derartigen Projekts aufzeigen soll", berichtete Ricarda Riedel, Pressesprecherin des SV06 Holzminden, auf Anfrage der Redaktion.
Der Hartplatz wird gerade in Schlechtwetterperioden, wenn die drei Rasensportplätze auf der Sportfreianlage gesperrt sind, in Gebrauch genommen. "Allein durch den SV06 Holzminden werden die Plätze derzeit von 15 Mannschaften genutzt, davon 11 Juniorenmannschaften. Diese führen rund 200 Punkt- und Freundschaftsspiele jährlich durch zuzüglich Turniere", heißt es in der Begründung des von der WIR/FDP/GFH/UWG-Gruppe Ende September auf den Weg gebrachten Antrag.
Der Hauptgrund für den Antrag seien wittterungsbedingte Sperrungen der Rasenplätze, um sie wegen der hohen Belastung zu schonen, nicht nur im Winter. So erfolgen auch im Sommer Sperrungen zu Regeneration. "Allein zwischen Oktober 2016 und September 2017 mussten daher 36 Punktspiele in 12 unterschiedlichen Kalenderwochen abgesagt werden. In diesem Zeitraum war auch kein Trainingsbetrieb möglich. Ein Ausweichen auf den Hartplatz ist kaum möglich, da dieser zwischenzeitlich abgängig ist und keine ausreichende Deckschicht mehr aufweist. Auch er ist, obwohl als Ausweichplatz für Schlechtwetter konzipiert, ebenfalls vielfach gesperrt. Darüber hinaus kann er aus Gründen des Gesundheitsschutzes von jüngeren Jugendmannschaften nicht genutzt werden", fällt in diesem Antrag die klare Begründung zur Erneuerung des Platzes aus.
Natürlich spielt auch der zeitliche Faktor eine wichtige Rolle, so müssen Punktspiele auf Wochentage verlegt werden, was zu zeitlichen Problemen von Sportlern und dann auch wieder zu Trainingsausfällen der Mannschaften führen, die an dem Ausweichtermin ihren Trainingstermin haben. "Dies alles kann durch einen Kunstrasenplatz weitgehend verhindert werden, da dieser ganzjährig und auch bei Schlechtwetter nutzbar ist und darüber hinaus weniger Pflegeaufwand (z.B. Mäharbeiten) erfordert", heißt es im Antrag weiter.
Die Idee, die die WIR/FDP/GFH/UWG-Gruppe dem Rat der Stadt in diesem Schreiben vortrug, besteht schon länger. Bereits 2012 wurde ein Angebot eingeholt, um die ungefähren Umbaukosten des bestehenden Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz zu beziffern. Das Angebot betrug gerundet 410.000 Euro. "Eine Förderungen dieser Summme von 50 % der Investition ist möglich, Fördermöglichkeiten sind gemeinsam mit dem Kreissportbund zu prüfen und zu beantragen. Auch ist eine Kostenbeteiligung anderer Nutzer (Landkreis Holzminden, Bundeswehr) zu prüfen", heißt im abschließenden Satz des Antrags.
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