Höxter/Holzminden (red). Einmal hinter die Betriebstür schauen und den Arbeitsalltag im Traumberuf hautnah miterleben – diese Chance ergibt sich für Schülerinnen und Schüler eigentlich nur selten. Eine tolle Möglichkeit hierfür ist jedoch der „Tag der offenen Betriebstür“, der bereits zum fünften Mal im länderübergreifenden Format in der Weserregion Höxter-Holzminden-Beverungen stattgefunden hat. Eingeladen hatten der Kreis Höxter, der Landkreis Holzminden, das Innovationsnetzwerk Holzminden-Höxter und die Stadt Beverungen. Rund 170 Schülerinnen und Schüler waren mit ihren Eltern dabei.
Besonders groß war das Interesse an der IT-Branche. Aber auch Berufe in den Bereichen Gesundheit, Bau/Architektur/Vermessung und Soziales/Pädagogik waren wieder sehr gefragt. Insgesamt öffneten 20 Arbeitgeber ihre Türen.
„In den Unternehmen wartete ein spannendes und praxisorientiertes Programm auf die Schülerinnen und Schüler. Sie konnten sich selbst in den jeweiligen Berufen ausprobieren und sich mit Auszubildenden oder Mitarbeitern vor Ort austauschen“, berichtet Carl-Otto Künnecke, der als Projektleiter des Innovationsnetzwerkes Holzminden-Höxter selber sein Unternehmen an diesem Tag für Jugendliche öffnete.
Bei den praktischen Übungen in den Unternehmen erfuhren die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, welche Fähigkeiten und Interessen sie für Jobs in dem von ihnen erkundeten Berufsfeld mitbringen müssen. Für die Eltern gab es zeitgleich die Möglichkeit, sich Fragen rund um Ausbildungsinhalte und Voraussetzungen sowie Karriere- und Verdienstmöglichkeiten von den Unternehmensvertretern und Ausbildern beantworten zu lassen.
„Das Erfolgsrezept des Tages der offenen Betriebstür ist, zweigleisig zu fahren. Wir sprechen junge Menschen und Eltern gleichzeitig an“, sagt Kreisdirektor Klaus Schumacher. „Eltern und Erziehungsberechtigte spielen bei der Berufsorientierung ihrer Kinder eine sehr wichtige Rolle. Sie sind oft Vorbilder. Deswegen möchten wir sie gemeinsam mit den Jugendlichen einbinden. Mit dem Tag der offenen Betriebstür gelingt uns das seit vielen Jahren sehr erfolgreich.“
Und so wurden auch bei dieser Ausgabe des Aktionstages viele Kontakte geknüpft. Einige Jugendliche haben sich dabei direkt um einen Praktikumsplatz beworben, um die Eindrücke noch weiter zu vertiefen.
„Die länderübergreifende Durchführung ermöglicht auch eine Vernetzung der Schülerinnen und Schüler mit Betrieben aus dem Nachbarkreis. Dadurch wird die Vielfalt der erlernbaren Berufe noch einmal deutlich vergrößert“, freut sich auch Holzmindens Landrat Michael Schünemann über das große Interesse an dieser Aktion.
Vorgestellt hatten sich das Agaplesion Evangelisches Krankenhaus Holzminden, das St. Ansgar Krankenhaus Höxter, Gebr. Becker, Autohaus Beineke, CompuGroup Medical SE, die Georg-von-Langen-Schule in Holzminden. Th. Geyer, Otto Künnecke, Medischulen und Weserbergland-Klinik, Noelle + von Campe, O-I Glaspack, die Landwirtschaftlichen Betriebe Potthast und Pagendarm, Ingenieurbüro Remmert, Stiebel Eltron, Symrise, VerbundVolksbank OWL und Wentus. Auch die Kreisverwaltung Höxter hat an dem Tag ihre Türen geöffnet.
Bereits seit 2014 werden die beliebten Tage der offenen Betriebstür im Kreis Höxter von der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule-Beruf gemeinsam mit regionalen Partnern in vier Kreisregionen angeboten und sind an vielen Schulen fester Bestandteil des landesweiten Übergangssystems „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA), das mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union durchgeführt wird. Aufgrund des großen Erfolges wird dieses Konzept seit 2018 länderübergreifend in den beiden Nachbarkreisen für die Jugendlichen der Region und ihre Eltern umgesetzt.
Foto: Kreis Höxter