Holzminden (red). Sie sind in ihren Berufen die besten Gesellinnen und Gesellen aus ganz Niedersachsen. Am 1. November 2023 wurden aus ganz Niedersachsen die Sieger von Europas größtem Berufswettbewerb, der Deutschen Meisterschaft im Handwerk (ehemals PLW), in der Celler Congress Union geehrt. „Als Bester oder Beste in einem Beruf auf Landesebene abzuschließen, das ist eine ganz herausragende Leistung. Nutzen Sie Ihre Potenziale und Chancen. Den Mutigen gehört diese Welt“, sagte Mike Schneider, Präsident des Niedersächsischen Handwerkstages (NHT).
Stellvertretend für Kultusministerin Julia Willie Hamburg hielt die Festrede in diesem Jahr Melanie Walter, Abteilungsleiterin der Beruflichen Bildung im Niedersächsischen Kultusministerium. „Sie sind die wichtigsten Vorbilder, Sie sind Botschafter Ihrer Berufe“, sagte sie in Richtung der Siegerinnen und Sieger. „Wenn Sie positiv über ihr Handwerk reden, dann hat dies gegenüber anderen Jugendlichen eine viel größere Wirkung, als wenn wir Älteren dies tun.“
Im Anschluss erhielten vier von insgesamt fünf Landessiegern aus dem Kammerbezirk Hildesheim-Südniedersachsen die Urkunden von Handwerkskammerpräsident Delfino Roman und Hauptgeschäftsführerin Ina-Maria Heidmann.
Landessieger im Beruf Zweiradmechatroniker mit der Fachrichtung Motorradtechnik wurde Evangelos Tzouvaras aus Dingelstädt, der im Betrieb von Jens Ludwig aus Duderstadt (Landkreis Göttingen) seine Ausbildung absolviert hat. „Im Alter von 4 Jahren habe ich angefangen an Quads und Mopeds zu schrauben, ich fühle mich auf zwei Rädern einfach wohler“, sagte Tzouvaras. Betriebsinhaber wirkte sichtlich stolz auf seinen ehemaligen Azubi, mit dem er auch weiterhin im Zweimann-Betrieb zusammenarbeiten wird.
Leon Rademann (nicht anwesend) aus Duderstadt, der im Max-Planck-Institut für Multidisziplinare Naturwissenschaften in Göttingen seine Ausbildung gemacht hat, konnte sich im Beruf Feinwerkmechaniker als Bester seines Gewerks durchsetzen.
Christian Hennig aus Brevörde, Landesbester im Handwerksberuf Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker (Fachrichtung Karosserieinstandhaltung), fand 2019 als Abiturient seine Bestimmung im Handwerk. Seine Ausbildung hat er im Karosseriefachbetrieb Rüger GmbH aus Holzminden absolviert, der sich auf die Restauration und Reparatur von Old- und Youngtimern spezialisiert hat. Henning wird im kommenden Jahr die Meisterschule besuchen, möchte im Anschluss aber gern wieder für Rügers Betrieb tätig sein.
Ida Weduwen aus Eime im Landkreis Hildesheim wollte vor drei Jahren eigentlich nur die Zeit bis zum Studienbeginn überbrücken und dafür einen Ferienjob in einer Zimmerei machen. Aus dem Ferienjob bei Ausbildungsbetrieb Richard Kreth aus Gronau wurde allerdings echte Leidenschaft und sie entschloss sich für die Lehre zur Zimmerin und gegen das Studium.
Der beste „Glücksbringer“ Niedersachsens ist Nils Wagner aus Rollshausen, der den Beruf Schronsteinfeger bei Jörg Stöpler aus Katlenburg-Lindau (Landkreis Northeim) gelernt hat.
Alle Siegerinnen und Sieger nehmen in den kommenden Wochen an den Bundeswettbewerben der Deutschen Meisterschaft im Handwerk teil und haben damit die Chance, beste Nachwuchshandwerker Deutschlands in ihren Gewerken zu werden.
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