Grüner wendet sich an Landesnahverkehrsgesellschaft und drängt auf schnelle Lösung des Umsteige-Problems
Holzminden/Kreiensen (red). Es ist ein Szenario, das in Holzminden den meisten bestens bekannt ist: Auf der Zugfahrt von Hannover nach Holzminden verspätet sich der metronom-Zug vor Kreiensen. Alle wissen, die reguläre Umstiegszeit in Kreiensen beträgt nur fünf oder sechs Minuten. Dann geht man alles unter Anspannung im Kopf durch: Habe ich eine schwere Tasche dabei? Fahrstühle benutzen dauert eh zu lange. Wie machen das eigentlich ältere Menschen, Menschen mit Kinderwagen oder Menschen im Rollstuhl? Dann wieder hoffen, dass die Verspätung noch reingefahren wird, durch den Zug laufen, um das Personal zu bitten, in Kreiensen anzurufen, damit die NordWestBahn Richtung Paderborn wartet. Beim Einfahren in Kreiensen dann der unruhige Blick zu Gleis 51: Steht sie da noch? Und häufig dann die Situation: Die NordWestBahn ist weg, oder fährt einem vor der Nase weg, hat nicht gewartet. Meistens bedeutet das, zwei Stunden in Kreiensen bis zur nächsten Anschlussmöglichkeit ausharren.
Auch dem Holzmindener Landtagsabgeordneten und Minister Christian Meyer aus Holzminden ist dieses Szenario vertraut. Für ein Begegnungsgleis, um einen Stundentakt zwischen Kreiensen und Holzminden gewährleisten zu können, hat er sich, ebenso wie seine Landtagskollegen, schon lange eingesetzt. Doch das sei nicht der einzige springende Punkt für eine bessere Zuganbindung Holzmindens und Hannovers:
„Die Menschen aus Holzminden sehen die Bahnverbindung von Hannover nach Holzminden als nicht verlässlich an, das höre ich sehr häufig“, so Christian Meyer. Die Folge sei, dass Menschen, die zwingend auf die Verbindung angewiesen seien, jedes Mal großem Stress ausgesetzt werden würden. Christian Meyer: „Ich mache mir vor allem auch Sorgen um Menschen, die auf die Fahrstühle angewiesen sind.“ Denn selbst wenn der metronom-Zug sich in Kreiensen nicht verspäte, könnten diese Menschen nicht einfach von Gleis 3 zu Gleis 51 rennen und gerieten bei der knappen, regulären Umstiegszeit besonders unter Druck. „Barrierefreiheit stelle ich mir anders vor!“
Deshalb hat Meyer sich jetzt erneut an die Landesnahverkehrsgesellschaft gewandt und um eine schnelle und pragmatische Lösung des Problems gebeten. Sehr kurzfristig müsste sichergestellt werden, dass die NordWestBahn Richtung Paderborn in Kreiensen direkt gegenüber des ankommenden metronom-Zugs aus Richtung Hannover am selben Bahnsteig abfährt, damit der Weg über die Treppen und Fahrstühle entfallen würde. Weiterhin sollte beim Entwurf der Fahrpläne mehr Umstiegszeit in Kreiensen eingeplant werden. „Und es muss auch klar sein, dass die Nordwestbahn wartet, wenn der Zug aus Hannover sich verspätet!"
Erfreulich sei, dass die Züge von und nach Holzminden deutlich voller seien als früher. Meyer: "Umso wichtiger ist ein Begegnungsgleis für einen schnelleren Takt. Hier muss die Bahn jetzt mal liefern und sich nicht immer rausreden." Der Grüne Abgeordnete und Minister hat nun die Landesnahverkehrsgesellschaft angeschrieben und um dringende Abhilfe gebeten. "Holzminden darf nicht abgehängt werden. Das Begegnungsgleis muss kommen."
Ausdrücklich lobte Meyer im Zusammenhang mit der Bahnanbindung Holzmindens die AG Bahn für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit.