Holzminden (mhn/fw). Nach über 60 Jahren Dasein verliert Holzminden wieder ein Traditionsunternehmen. Der Fleischerei Gebhardt – geführt durch das Ehepaar Gebhardt - werde aus Altersgründen zum 30. April dieses Jahres schließen, erklärt Heinz-Ulrich Gebhardt im Gespräch mit der Redaktion. Eine mögliche Übernahme des Betriebs durch den Sohn könne auch nicht realisiert werden, da dessen Interessieren anderweit liegen. Vier Wochen lang habe ihm diese Entscheidung Bauchschmerzen bereitet, verrät ein wehmütiger Inhaber, auch weil damit verbunden eine Entlassung seiner drei Mitarbeiter einhergehen werde.
„Ich bin sehr traurig darüber, es wird hier eine Lücke geben“, fügt eine Kundin an. Mit ihrer Traurigkeit ist sie nicht alleine: Auch im Sozialen Netzwerk haben zahlreiche Kunden ihrer Traurigkeit Ausdruck verliehen.
Eltern eröffneten 1955 das Geschäft
Im Jahr 1955 seien es seine Eltern gewesen, die die Fleischerei Gebhardt eröffnet haben. Seit 1980 führe er das Unternehmen, verrät Heinz-Ulrich Gebhardt. Zwischenzeitlich gab es noch ein Geschäft in der Innenstadt inklusive Café, erzählt Gebhardt weiter, doch seit 1996 war das Unternehmen nur noch in der Altendorfer Straße vertreten gewesen. Auch die ehemalige Mensa der Fachhochschule wurde über 20 Jahre betrieben. Im Schwerpunkt fokussierte sich die Fleischerei zuletzt auf die eigene Produktion und einen Küchenbetrieb als Partyservice für bis zu 150 Personen.
Zum Abschluss des Gesprächs verrät Heinz-Ulrich Gebhardt aber noch, dass trotz der altersbedingten Schließung der Fleischerei das Leben innerhalb der Geschäftsräume weitergehen wird. Welche Unternehmen zukünftig dort zu finden sein wird? „Lassen Sie sich überraschen“, schließt Gebhardt ab.
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