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Dienstag, 03. Dezember 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). Eine Erfindung als Keimzelle für eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte: Mit einem völlig neuartigen ringförmigen, effizienten und langlebigen Tauchsieder revolutionierte Dr. Theodor Stiebel die Warmwasserbereitung. Angesichts schneller erster Verkaufserfolge wagte er den nächsten Schritt und gründete eine eigene Firma. 1924 war das – und so feiert Stiebel Eltron 2024 sein 100-jähriges Jubiläum. Als „Geburtstag“ gilt der 5. Mai 1924: Dieses Datum trägt die Eintragung in das Handelsregister. Heute ist die Stiebel Eltron-Gruppe international ausgerichtet und bietet hocheffiziente Produkte und Dienstleistungen für die Heizung, Kühlung, Lüftung und Warmwasserbereitung von Gebäuden.

„Leider ist die Nachfrage insbesondere nach Wärmepumpen in den vergangenen Monaten drastisch eingebrochen, sodass wir für 2024 diverse Einsparmaßnahmen vornehmen mussten“, so Dr. Kai Schiefelbein, Vorsitzender der Geschäftsführung. Dazu gehört auch die Einführung von Kurzarbeit. „Wir wissen natürlich, dass das sehr große Belastungen bedeutet, kommen um diese Maßnahme angesichts des aktuell ausbleibenden Umsatzvolumens aber leider nicht herum.“

Trotz der momentan schwierigen Situation sieht Schiefelbein das Unternehmen langfristig gut aufgestellt: „Grundsätzlich bin ich weiter optimistisch. Wir haben zwei großartige Jahre hinter uns und ich gehe davon aus, dass sich diese Entwicklung auf lange Sicht fortsetzen wird, auch wenn der Wärmepumpenmarkt 2024 deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt und uns vor große Herausforderungen stellt. Natürlich müssen wir die Produktionskapazitäten im Wärmepumpenbereich dennoch deutlich hochfahren. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das stemmen, denn Stiebel Eltron hat hochmotivierte und hochqualifizierte Mitarbeiter.“

Zum 100-jährigen Jubiläum plant das Unternehmen trotz der momentanen Situation diverse Veranstaltungen. „Wir können und dürfen sicherlich stolz sein auf unsere Geschichte, auf unser 100-jähriges Bestehen“, erklärt Kai Schiefelbein. „Deswegen haben wir natürlich an unseren schon länger geplanten Feierlichkeiten zu dem Jubiläum festgehalten und werden diese wie geplant durchführen. Bewusst haben wir uns dabei für Holzminden als zentraler Feierstätte entschieden.“ Alle Veranstaltungen werden in einem hochwertigen Festzelt durchgeführt, das eigens dafür auf einer Fläche hinter den bestehenden Logistikhallen Richtung Weser errichtet wird. „Da hier ohnehin zukünftig ein neuer Mitarbeiterparkplatz entstehen wird, bot sich dieser Fläche dafür an“, so Dr. Schiefelbein. 

Zu einer Kundengala treffen sich einige hundert der wichtigsten Partner aus Großhandel und Fachhandwerk im DACH-Raum am 13. Juni. Heinz-Werner Schmidt, neben Schiefelbein als zweiter Gruppen-Geschäftsführer für die Bereiche Vertrieb und Marketing zuständig: „In einem extrem dynamischen Markt, in den verstärkt neue Beteiligte eintreten, ist es von immenser Bedeutung, die Bindung zu unseren umsatzstärksten Mittlern zu festigen und möglichst auszubauen. Ein Baustein ist dabei unsere Kundengala.“

Ein Frühschoppen für Politik, Wirtschaft und weitere Würdenträger aus der Region findet am Dienstag, 11. Juni, statt. „Die Zusammenarbeit mit der Region und mit der Politik ist uns natürlich ein wichtiges Anliegen. Wir sind hier verwurzelt, wollen hier weiter investieren, sind einer der größten Arbeitgeber vor Ort“, so Kai Schiefelbein.

Zu einem Ehemaligentreffen hat das Unternehmen ehemalige Stiebelanerinnen und Stiebelaner für Sonntag, 9. Juni, eingeladen – vorher wird allerdings mit der aktuellen Belegschaft gefeiert: Zur Mitarbeiterparty sind die deutschen Beschäftigten am Freitag, 7. Juni, eingeladen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist, und Beschäftigte, Geschäftsleitung und Aufsichtsrat müssen gemeinsam die derzeitige schwierige Situation bewältigen. Deshalb haben die Beschäftigten es mehr alle anderen verdient, den 100-jährigen Geburtstag ‚ihres‘ Unternehmens zu feiern“, erklären die beiden Gruppengeschäftsführer Kai Schiefelbein und Heinz-Werner Schmidt.

Die Geschichte des Unternehmens

„ELTRON – in diesem Wort fasst sich meine Arbeit zusammen.“ Diesen Satz schrieb Dr. Theodor Stiebel 1924 als 30-Jähriger in sein Tagebuch, und weiter: „Dass der Begriff mir immer sympathischer wurde – dass er über jede kleine Anfeindung von außen sich weit erhoben hat, ist Gewähr für Gelingen dieser Arbeit. Möge es mir vergönnt sein, die Arbeit – dieses Werk – zu halten, zu steigern, zu verankern, zu vererben.“ Wie erfolgreich dies in der Folge gelingen sollte, konnte er damals nicht wissen – nur hoffen.

Noch während seiner Promotion an der Universität Berlin beschäftigte sich Theodor Stiebel mit Funktions- und Fertigungsprinzipien für Tauchsieder. Die damals üblichen Ausführungen hatten eine zu große Masse, brauchten lange zum Aufheizen und kühlten entsprechend langsam ab. Während das Wasser eine maximale Temperatur von hundert Grad erreichte, heizten sich die damals üblichen Kolbentauchsieder bis auf 600 Grad auf. Die Bedienungsanleitungen schrieben daher vor, das Gerät nach erfolgtem Gebrauch sofort für längere Zeit in kaltes Wasser zu stellen – anderenfalls bestand akute Brandgefahr, wenn der Tauchsieder auf einer brennbaren Unterlage abgelegt wurde.

Theodor Stiebel konstruierte daher einen Hohlzylinder mit einer Wandstärke von drei Millimetern, der alle Nachteile der bisherigen Lösungen eliminierte – der Ringtauchsieder war geboren!

Die wirtschaftliche Situation der frühen zwanziger Jahre war geprägt von hoher Deflation und Arbeitslosigkeit. Die desolate Wirtschaftslage zwang Dr. Theodor Stiebel, eigene unternehmerische Initiative zu ergreifen. Mit 100 Tauchsieder-Mustern entschloss er sich im Jahre 1924, auf der Leipziger Frühjahrsmesse auszustellen. Die Aktion wurde ein voller Erfolg.

Gestärkt durch seine positiven Messeerfahrungen gründete Dr. Theodor Stiebel die Firma „ELTRON Dr. Theodor Stiebel“. Als Geschäftsbeginn wird in der Handelsregisterurkunde der 5. Mai 1924 angegeben. In einer 450 Quadratmeter großen Hinterhof-Werkstatt in Berlin lief die Produktion der Ringtauchsieder an.

Bereits 1927 produzierte ‘ELTRON Dr. Theodor Stiebel’ die ersten Kleindurchlauferhitzer mit 1.000 Watt Leistung. Die Nutzung von elektrischer Energie im Privathaushalt war zu dieser Zeit jedoch relativ problematisch, da die Leitungsnetze zumeist nur auf geringsten Stromverbrauch ausgelegt waren. Gespräche mit Energieversorgungsunternehmen zeigten, dass vor allem in der Nacht ausreichend Strom zur Verfügung stand und dann die Netze nicht ausgelastet waren. Daher fertigte das junge Unternehmen bereits Anfang der 30er Jahre Warmwasserspeicher, die nachts das Wasser erwärmten. Durchlauf-, Hochdruck- und Kochendwasserspeicher von ELTRON wurden begehrte Investitionsgüter. Diese Geräte steigerten den Warmwasser-Komfort der Haushalte erheblich – war es doch erstmals möglich, sauber und bequem Wasser in größeren Mengen zu erwärmen. Somit war der Grundstock für das innovative Unternehmen Stiebel Eltron gelegt.

In den Jahren danach wuchs das Geräteprogramm stetig an – nicht nur bei Warmwasser. Neue Geschäftsfelder kamen dazu: Wärmespeicher (‚Nachtspeicheröfen‘), thermische Solar- und später auch Photovoltaikanlagen, Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung – und bereits 1976 Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser. Der Verkauf und die Dienstleistungen rund um die umweltfreundliche Technologie machen mittlerweile mit Abstand den größten Anteil des Unternehmensumsatzes aus.

Heute ist Stiebel Eltron eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe und gehört weltweit zu den Markt- und Technologieführern in den Bereichen ‚Haustechnik‘ und ‚Erneuerbare Energien‘. „Dabei verfolgen wir eine klare Linie und treiben die Energiewende voran: Erneuerbarer Strom ist die Antriebsenergie unserer Produkte“, so Dr. Kai Schiefelbein. „Mit unseren rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern setzen wir auf Innovationen und streben immer nach der besseren Lösung. Von der Erfahrung aus 100 Jahren Warmwasserbereitung, fast 50 Jahren Wärmepumpentechnik und mehr als 30 Jahren Lüftungstechnik profitieren unsere Kunden von zukunftssicheren Systemen, die zu Hause immer ein Plus an Komfort und Nutzen liefern.“

Mit zehn nationalen und internationalen Produktionsstätten, weltweit 26 Tochtergesellschaften sowie Vertriebsorganisationen und Vertretungen in mehr als 120 Ländern ist Stiebel Eltron global aufgestellt.

Foto: Stiebel Eltron

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