Holzminden (red). Die Zahl der Unternehmen mit wissenschaftlich anerkannten Klimazielen hat im April 2018 erstmalig die 100 überschritten. Die weltweit agierende Science Based Targets-Initiative (SBT) zertifiziert die Klimaziele interessierter Marktteilnehmer danach, ob sie dem Stand der Forschung entsprechen und eine CO2-Einsparung nach den Standards des Pariser Klimaabkommens bewirken. Symrise, der weltweit agierende Hersteller von Duft- und Geschmackstoffen, gehört zu den zwölf deutschen Unternehmen, die sich bislang beteiligen. In der Umsetzung sind die Holzmindener dem eigenen Zeitplan voraus.
Um ihre wissenschaftlich fundierten Klimaziele anerkennen zu lassen, reichen die Unternehmen ihre Pläne bei der Science Based Targets-Initiative ein, deren Experten sie eingehend prüfen. Inzwischen haben sich 389 Großunternehmen dieser Prüfung unterzogen, darunter viele weltweit bekannte Marken. Im April 2018 hat die SBT den 100. dieser Entwürfe bestätigt. Damit verfolgen mittlerweile Firmen aus 23 Ländern wissenschaftsbasierte Klimaschutzziele.
Für ihre positive Bewertung müssen die Interessenten nachweisen, dass ihre Ziele dem aktuellen Forschungsstand entsprechen. Zudem müssen sie die Mindesteinsparung erzielen, die für einen Marktteilnehmer dieser Branche und Größe nötig ist, um die globalen Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Die Initiative unterstützen der WWF, der UN Global Compact, das Carbon Disclosure Project (CDP) und das World Ressource Institute – ein Zusammenschluss, der sich seit mehr als 30 Jahren dem Thema Umweltschutz und Ressourcenschonung widmet.
Symrise übertrifft eigene Ziele
57 der bislang 103 verifizierten Unternehmen kommen aus Europa. Deutsche Firmen sind auf dieser Liste nur wenige zu finden. Erst zwölf Unternehmen aus der Bundesrepublik Deutschland beteiligen sich überhaupt an der Initiative, und erst drei von ihnen wurde bestätigt, dass ihre Ziele den strengen Vorgaben der SBT genügen. Die Ziele der Symrise AG wurden bereits im Juli 2017 als 61. Unternehmen weltweit genehmigt.
Symrise plant, die eigenen CO2-Emissionen bis 2030 um 18 Prozent zu reduzieren. Als Berechnungsbasis dient dabei der Ausgangswert von 2016. Die Verpflichtung umfasst Scope 1 und 2, also die CO2-Emissionen, die innerhalb des eigenen Unternehmens zur Energieherstellung anfallen, sowie jener, die beim Einkauf von Strom entstehen. Zudem verpflichtet sich das Unternehmen aus Niedersachsen sicherzustellen, dass sich 80 Prozent seiner Zulieferer bis 2020 zu eigenen Klimaschutzzielen bekennen.
Um die angestrebte CO2-Reduktion zu erreichen, muss Symrise den jährlichen Ausstoß um 5 Prozent bezogen auf die Wertschöpfung reduzieren. Im Jahr 2017 gelang ein wesentlich größerer Schritt: Der Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens weist einen Rückgang um 7,8 Prozent aus. Das nächste Zwischenziel ist eine Halbierung der CO2 Emissionen bezogen auf die Wertschöpfung bis zum Jahr 2030, basierend auf den Daten von 2016.
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