Holzminden (red). Die Holzmindener Glashütte der O-I Germany GmbH &Co. KG punktet nach wie vor mit Flexibilität und großer Artikelanzahl bei gleichzeitig hoher Produktionskapazität am Markt. Doch was sind die Perspektiven des Glasflaschen-Herstellers und was braucht es vonseiten der Politik und der Verwaltung, um dabei unterstützend wirken zu können? Landrat Michael Schünemann und Bürgermeister Christian Belke haben das Werk besucht und sich mit der Werksleitung ausgetauscht. Ein konstruktives Gespräch, bei dem eine gesicherte Energieversorgung und der Fachkräftemangel im Focus standen.
Werksleiter im Holzmindener O-I-Werk ist seit Anfang August Lóránt Salkovszky. Der Ungar bringt langjährige weltweite Erfahrungen aus verschiedenen Konzernen mit, die er für die Herausforderungen am Sylbecker Berg gut gebrauchen kann. Bereits im nächsten Jahr soll eine neue Schmelzwanne gebaut werden. Hier bedürfe es unbürokratischer und pragmatischer Unterstützung, beschleunigter Genehmigungsverfahren und ganz konkret auch, die Bauarbeiten reibungslos durchführen und zum Beispiel LKWs zwischenparken zu können. Schünemann und Belke versprachen, bei entsprechenden Lösungen mithelfen zu wollen. Hinsichtlich der Genehmigungen wird die Wirtschaftsförderin des Landkreises, Dr. Klüber-Süßle sowohl beim Gewerberaufsichtsamt Hildesheim als auch dem landkreiseigenen Bauamt versuchen, vermittelnd tätig zu werden.
Hinsichtlich des Fachkräftemangels wünscht sich der O-I Werksleiter noch mehr Werbung für die Attraktivität des Standortes. Als Neubürger der Region sei er von Landschaft und Stadt begeistert, aber es fehle teilweise noch die Wahrnehmung von außen dafür. Landrat und Bürgermeister wissen um die Problematik, sehen aber auch schon viele Dinge in Bewegung. Infrastrukturelle Veränderungen mit einer besseren Anbindung an größere Städte bräuchten eben sehr viel Zeit, machten die beiden Hauptverwaltungsbeamten deutlich.
Glasherstellung ist energieintensiv. Was plötzliche, durch Krisen ausgelöste Engpässe angeht, hat die Hütte schon Erfahrungen gesammelt. Für Landrat Michael Schünemann und seine Wirtschaftsförderin Dr. Jutta Klüber-Süßle ist das eine willkommene Gelegenheit, auf das Wasserstoffnetzwerk des Amtes für Regionale Landesentwicklung Leine-Weser hinzuweisen, indem die südniedersächsischen Landkreise auf eine schnellere Anbindung der Region an das von der Bundesnetzagentur geplante Netz dringen. „Wir führen dazu viele Gespräche, aber wir brauchen dafür auch die Unterstützung der betroffenen Unternehmen, die ihre Bedarfe deutlich machen“, unterstrich Schünemann. Klüber-Süßle warb in dem Zusammenhang dafür, sich an der kürzlich an die Unternehmen dazu versendeten Umfrage zu beteiligen.
Foto: Landkreis Holzminden