Holzminden (red). Fachkräftemängel und die damit häufig verbundene personelle Fluktuation stellen Einrichtungen der Sozialen Arbeit, besonders in ländlichen Regionen, vor neue Herausforderungen. Die HAWK am Standort Holzminden und der Kreis Höxter reagieren darauf jetzt mit einer neuen Kooperationsvereinbarung.
Zum Frühjahr 2018 starten der HAWK-Studienbereich Soziale Arbeit und der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Kreises Höxter ein Modellprojekt zum „Praktikum im Theorie-Praxis-Verbund“. Ziel des Modellprojekts ist es, Studierende bereits im Studium für den anspruchsvollen und auf personelle Kontinuität angewiesenen Arbeitsbereich zu motivieren.
Der Kreis Höxter bietet ausgewählten Studierenden dabei die Möglichkeit, ihre zweite in das Studium integrierte Praxisphase im Umfang von zwölf Wochen in einem der drei ASD-Teams des Kreises zu absolvieren. „Wir freuen uns, damit frühzeitig das Interesse der Studierenden für die Soziale Arbeit im Jugendamt zu gewinnen“, sagte die Leiterin des Allgemeinen Sozialen Dienstes beim Kreis Höxter, Margret Thiele. Den Studierenden eröffne dies die Chance, ortsnah ein vielseitiges Berufsfeld zu erkunden. „Die Kreisverwaltung geht damit einen neuen, erfolgversprechenden Weg, ihren langfristigen Fachkräftebedarf zu sichern“, so Thiele.
Vonseiten der Hochschule und in Abstimmung mit Träger und Studierenden werden Empfehlungen für ausgewählte Lehrveranstaltungen ausgesprochen, um die Studierenden gezielt auf die Arbeit im Jugendamt vorzubereiten. „Die Studierenden erhalten damit ab dem vierten Semester die Möglichkeit, ihr Profil für die Arbeit im Allgemeinen Sozialen Dienst zu schärfen und können überprüfen, ob dieses anspruchsvolle Tätigkeitsgebiet für sie als berufliche Perspektive in Frage kommt“, so Studiendekanin Prof. Dr. Stefanie Debiel.
Die Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung fand nun in der HAWK statt. Für den Kreis Höxter unterschrieb Margret Thiele, den Studienbereich Soziale Arbeit der Hochschule vertrat Prof. Dr. Stefanie Debiel.
Gemeinsam mit Dr. Birgit Willgeroth als zuständige Dozentin für die berufspraktischen Phasen waren sich die Unterzeichnerinnen einig, dass ein grundständiges Bachelorstudium der Sozialen Arbeit als erste Berufsqualifikation den richtigen Zugang in das breite Berufsfeld der Sozialen Arbeit biete. Zugleich sei das Modellprojekt ein Versuch, im engen Theorie-Praxis-Verbund einen qualitativen Beitrag zur Fachkräfteentwicklung und -bindung zu leisten.
Foto: HAWK