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Sonntag, 14. Dezember 2025 Mediadaten
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Holzminden (lbr/red) Anfang dieser Woche erreichte ein Erlass des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) die HAWK. In diesem stand, dass nun lediglich 443 Quadratmeter Fläche für eine Unterbringung des Studiengangs Soziale Arbeit im Bestand genehmigt werden. „Für uns bedeutet dies, dass die seit letztem Jahr angestellten Überlegungen für eine Unterbringung nicht mehr greifen, sondern neue Lösungen gesucht werden müssen“, sagt Dr. Anne Faber, hauptberufliche Vizepräsidentin der HAWK. „Es ist herausfordernd, auf dieser nochmals korrigierten Basis die gewünschte identitätsstiftende Unterbringungslösung für die Fakultät in Holzminden zu finden.“ Ursprünglich war nach dem Wegfall des sanierungsbedürftigen und nicht standsicheren Gebäudes Hafendamm ein Ersatzneubau mit rund 1000 Quadratmetern Fläche beraten worden.

Jetzt bezieht der Fakultätsrat der Sozialen Arbeit Stellung zu dieser erneuten Planänderung und sagt klar, dass es so nicht mehr weiter gehen kann: 

Erfolgreiche Studiengänge, gute Forschung und die Gesundheit der Kolleg*innen: das steht auf dem Spiel, wenn es bei der räumlichen Unterversorgung der Fakultät für Soziale Arbeit bleibt. Nach zehn Jahren in Provisorien erreicht die Arbeitsfähigkeit der Fakultät ihre Grenzen - und unsere Geduld auch. 

Konsterniert nehmen wir zur Kenntnis, dass die Unterbringung der Fakultät weiter offen ist und unser Raumbedarf weiter auf rund 440 m2 reduziert wurde. Seit 2016 wird die Fakultät von einem Provisorium ins nächste verschoben, fehlen uns die Räume zum Lehren und Forschen. Seit fast zehn Jahren sind unsere Büros überbelegt – die nun vorgesehene Quadratmeterzahl liegt weit unter dem tatsächlichen Bedarf unseres gewachsenen Kollegiums. So können wir nicht weiterarbeiten. 

Wir können so nicht lehren und keine Studierenden betreuen
  • Zwei unserer drei Studiengänge sind berufsbegleitend und haben hohe Anteile an Online-Lehre. Diese Lehrveranstaltungen sperren die Kolleg*innen quasi aus den eigenen Büros aus – denn wer kann konzentriert arbeiten, wenn im selben Raum rund vierstündige Lehrveranstaltungen stattfinden? 

  •  Lehre im Büro vor- und nachzubereiten, ist kaum denkbar, wenn die Kolleg*innen ihren Betreuungs- und Transferaufgaben auch nur annähernd nachkommen sollen – drei bis zehn Telefone in einem Büro machen konzentriertes Arbeiten unmöglich. 

  • In Dreier-, Vierer-, Achter- und sogar Zehner-Büros können wir keine Sprechstunden durchführen, die den Studierenden einen geschützten, vertraulichen Rahmen bieten. So können wir eine engmaschige Betreuung der Studierenden und ihrer Prüfungs- und Abschlussarbeiten nicht gewährleisten. Schlechtere Leistungen sind die Folge. 

  • Zwei der Skills Labs der Fakultät sind zurzeit in feuchten Kellerräumen untergebracht, die für diese Zwecke ungeeignet sind. Noch dazu sind sie nicht barrierefrei zugänglich und schließen damit Studierende aus. Zwei weitere müssen behelfsmäßig in einem Besprechungsraum untergebracht werden, der damit nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht. Unter diesen Bedingungen können wir Übungen, die in den Labs stattfinden müssen, nicht anbieten. Den Studierenden fehlt Zugang zu Lehrveranstaltungen, die die akkreditierten Ordnungen vorsehen. 

  • Arbeits- und Aufenthaltsräume für Studierende gibt es keine – am „Campus“ in Holzminden zu sein, wird für sie dadurch zur lästigen Pflicht. Sie können sich kaum mit einer Hochschule identifizieren, in der es spür- und sichtbar nicht vorgesehen ist, dass sie sich dort aufhalten, aus-tauschen, wohlfühlen. Das schlägt sich deutlich in Lernbereitschaft, Engagement und Lernerfolgen nieder. 

  • Studierende und Lehrende, für die an einer Hochschule kein Platz ist, halten sich dort nur auf, wenn sie es müssen – es fehlen der Kontakt und der Austausch innerhalb und zwischen zwei zentralen Akteursgruppen an der HAWK. Wenn das Kollegium auseinandergerissen und auf verschiedene Gebäude verteilt wird, wird dieser Umstand wahrscheinlich sogar verschlechtert.

    Wir können so auch nicht forschen
  • Erfolgreiche Forschung setzt Ruhe und Konzentration voraus: Zu dritt, zu viert, zu zehnt in einem Büro können wir nicht konzentriert arbeiten. Wir können auch keine Telefonate mit Partner*innen aus Wissenschaft und Praxis führen, ohne die Kolleg*innen zu stören – von längeren qualitativen Interviews ganz zu schweigen. Einige unserer Büros entsprechen nicht einmal den Normen des Arbeitsschutzes. 

  • Vertraulichkeit, wie sie in Forschungsprozessen immer wieder vonnöten ist, können wir unseren Partner*innen und Interviewees nicht garantieren. So können wir kaum neue Projekte entwickeln.

  • Die Zusammenarbeit mit Praxisakteur*innen erfordert in der Sozialen Arbeit darüber hinaus ein besonders hohes Maß an Vertrauen, das wir so kaum aufbauen können. Praxiskooperationen und der Transfer unserer Forschungsergebnisse werden durch die Enge beschnitten und verunmöglicht. 

  • Für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, die über Drittmittelprojekte zu uns kommen, fehlt uns der Platz. Wissenschaftlichen und studentischen Hilfskräften können wir erst recht keine Arbeitsplätze bieten. So müssen wir auf wichtige Unterstützung in der Forschung verzichten und kommen langsamer voran. 

  • Anspruchsvolle Drittmittelanträge können wir nicht sinnvoll stellen, sobald Geldgeber*innen wie die DFG verlangen, dass die Hochschule die Grundausstattung stellt – an diesem Kriteriumscheitern wir, denn möglichen Mitarbeiter*innen können wir nicht einmal einen Schreibtisch bieten. 

  • In der Folge forschen und publizieren wir weniger, werben wir weniger Mittel ein, als wir könnten – weil uns der Platz fehlt für Tische, Stühle, Konzentration. 

    Wir können so nicht weitermachen 
    Zunehmend fällt es schwer, Kolleg*innen zu halten. Neue Kolleg*innen für den Standort Holzminden zu gewinnen, ist ohnehin nicht leicht. Und auch wir sind am Ende unserer Geduld. Wir sagen es deutlich: Lehre und Forschung in der Sozialen Arbeit in Holzminden sind akut gefährdet. Für die strukturschwache Region bedeutet das: Ohne lokale Forschung kein Erkenntnistransfer in die Region – ohne Studienangebot keine Studierenden, die bleiben, kein sozialarbeiterischer Nachwuchs, keine neuen Fachkräfte. 

    Wir brauchen Platz, um unsere Arbeit gut machen zu können und den Ansprüchen der HAWK als leistungsstarker Hochschule, den Erwartungen des Ministeriums, der Region und unseren eigenen gerecht werden zu können. Wir wollen in Holzminden Studierende für die Region ausbilden, wir wollen hier forschen – aber nicht um jeden Preis. 

    Wir brauchen einen Ort, an dem wir räumlich nah beieinander und nicht auseinandergerissen zusammen arbeiten, lehren, beraten, forschen und uns austauschen können. Wir wollen im Kollegium füreinander, in Forschung und Transfer für Kooperationspartner*innen in der Region und in Studium und Lehre für die Studierenden schnell und einfach erreichbar sein. 

    Als Fakultätsrat fordern wir daher alle Beteiligten auf, 2026 für eine angemessene Unterbringung der Fakultät zu sorgen. Mit Büros, die es uns erlauben, unsere Arbeit gutzumachen; mit Labs, die funktionieren; mit Räumen, die den Studierenden die Möglichkeit bieten, sich als Teil der HAWK zu fühlen, mit Freude zu lernen und sich hier zu engagieren. 

    Verabschiedet vom Fakultätsrat der Fakultät Soziale Arbeit (einstimmig).
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