Holzminden/Hildesheim (r). Mit rund 15 Millionen Euro unterstützt das Niedersächsische Wissenschaftsministerium für die kommenden drei Jahre Projekte zur Verbesserung der Studienqualität an niedersächsischen Hochschulen. Wissenschaftsminister Björn Thümler hat heute die Vorhaben des Programms „Qualität plus“ vorgestellt. Die HAWK wird mit rund 700.000 Euro bei zwei Projekten gefördert: „Green Building – Digitale Planung“ am Standort Holzminden konzipiert ein neues Studienprofil und baut digitale Lernformen aus. In Hildesheim wird das „Lernen mit Wikis als Wissensmanagementtool“ entwickelt und erprobt. „Wir freuen uns sehr darüber, dass diese beiden Projekte massiv vom Land unterstützt werden“, betont HAWK-Präsident Dr. Marc Hudy. Prof. Dr. Thomas Nern, Vizepräsident für Studium und Lehre, kündigt an: „Unser Ziel ist, die Ergebnisse auf andere Studienangebote anzuwenden und so den Effekt der Förderung breit für unsere Studierenden nutzbar zu machen.“

Holzminden: „Green Building – Digitale Planung“

Voraussichtlich mit rund 480.000 Euro wird das Projekt „Green Building – Digitale Planung“ der Holzmindener HAWK-Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen gefördert. Dabei geht es um die Weiterentwicklung des Studiengangs Green Building (BEng.), der zusätzlich zu den bereits etablierten Studieninhalten der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz das Studienprofil „Digitale Planung“ bekommen soll. 

Auch in der Praxis der Gebäudeplanung schreitet die Digitalisierung voran. Diese Entwicklung greift die HAWK mit „Digitale Planung“ in den Studieninhalten auf. Dabei soll die Methode des „Building Information Modeling“ (BIM) durchgängig über alle Fachsemester als Basis zur Vermittlung der fachspezifischen Inhalte dienen. BIM ist ein Organisationsprogramm, das die Entwicklung von Projekten für alle Beteiligten transparenter macht und so eine bessere Zusammenarbeit zwischen Planern, Auftraggebern und Ausführenden ermöglicht, die gleichzeitig online auf die Projektmanagement-Daten zugreifen können.

Neben der inhaltlichen Weiterentwicklung des Studiengangs sollen zudem insbesondere auf Blended Learning beruhende didaktische Studienkonzepte entwickelt und erprobt werden. Ergebnisse sollen dann auf die Studiengänge Baumanagement (BEng.) und Energieeffizientes und Nachhaltiges Bauen (MEng.) übertragen werden. 

Das Projekt „Green Building – Digitale Planung“ läuft von April 2019 bis März 2022 unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Sebastian Föste. Beteiligt sind zudem das eLearning?Team der HAWK, das aus dem Qualitätspakt Lehre finanzierte Projekt LernkulTour und die Stabstelle Organisationsentwicklung. „Mit dem Projekt ‚Green Building Digital‘ können wir den Studiengang Green Building weiter in seiner Qualität und Attraktivität steigern. Die Kombination der beiden Zukunftsthemen Digitales Planen und Nachhaltiges Bauen sorgt für zahlreiche Synergieeffekte. Wir bieten ein in dieser Kombination im Bachelor einzigartiges Angebot für junge Studieninteressierte“, hebt Projektleiter Föste hervor.

Hildesheim: „Lernen mit Wikis als Wissensmanagementtool“ 

Mit voraussichtlich rund 250.000 Euro wird das Projekt „Lernen mit Wikis als Wissensmanagementtool“ des Studiengangs Holzingenieurwesen an der Hildesheimer HAWK-Fakultät Bauen und Erhalten finanziert. Wikis, mit Wikipedia als bekanntestes Beispiel, sind aus dem Alltag von Studierenden kaum wegzudenken. Die Eigenschaften von Wikis können wirkungsvoll sowohl für die Lehre als auch für die Forschung eingesetzt werden. Weitreichende Unterstützung zum Erarbeiten von Grundlagen kann mit ihnen ebenso bereitgestellt werden wie die Begleitung aller Phasen der wissenschaftlichen Arbeit. 

Vom Sammeln und Ordnen von Informationen über das Herleiten von Gesamtzusammenhängen und Querverbindungen bis zum Präsentieren von Ergebnissen und Erkenntnissen kann alles zentral erfasst, gemeinschaftlich bearbeitet und transparent einer Prüfung geöffnet werden. Damit sind Wikis das Mittel der Wahl für ein orts? und zeitunabhängiges digitales Wissensmanagement. Studierende Können mit Wikis durch ein geführtes Selbststudium begleitet und darüber hinaus in allen Phasen der wissenschaftlichen Arbeit mit eingebunden werden. Das so ermöglichte selbstbestimmte Lernen und Forschen kann auf vielfältige Themen und Wissensgebiete angewendet werden. 

Es soll ein Konzept erarbeitet werden, das alle Rahmenbedingungen und Best?Practice? Vorgaben zur Verfügung stellt, die notwendig sind, um ein selbstbestimmtes Lernen und Forschen zu ermöglichen, das gleichzeitig jedoch auch eine Plattform für die Zusammenarbeit im Studiengang, in der Fakultät, fakultätsübergreifend und hochschulübergreifend bereitstellt. Das Vorhaben läuft vom 1. Januar 2019 bis Ende 2021 unter der Leitung von Studiendekan Prof. Dr.?Ing. Jürgen Vogel und Dipl.?Ing. Erika Puls, M.A.. Beteiligt sind auch hier das eLearning?Team der HAWK, das aus dem Qualitätspakt Lehre finanzierte Projekt LernkulTour und die Stabstelle Organisationsentwicklung.

Foto: HAWK