Die Energie- und Ressourceneffizienz in Unternehmen steigern, Wettbewerbsvorteile sichern, so die hiesige Wirtschaft fördern und das Klima schützen. All das möchte die Klimaschutzagentur Weserbergland in Kooperation mit den Wirtschaftsförderungen der Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden mit dem ersten Unternehmensnetzwerk für Energieeffizienz im Weserbergland (UNEW) erreichen. Gestern war es endlich soweit: Das Pilotprojekt startete mit einem Auftaktevent. Im Weserhotel Schwager in Holzminden begrüßte Angela Schürzeberg, Landrätin des Landkreises, stellvertretend für beide Landkreise gemeinsam mit Tobias Timm, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Weserbergland, die insgesamt 13 teilnehmenden Unternehmen aus den beiden Landkreisen. Zudem übergab Dr. Christian Jacobs, Referatsleiter im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, den entsprechenden Zuwendungsbescheid.
„Wir freuen uns sehr, dass ein so großes Interesse am Netzwerk besteht und wir gemeinsam mit unseren Wirtschaftsförderungen, der Klimaschutzagentur und den teilnehmenden Unternehmen diesen wichtigen Weg gehen“, erklärte Angela Schürzeberg zum Auftakt, und fügte hinzu: „Mit ihrer Teilnahme leisten die Unternehmen einen sehr wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele und zur Stärkung der Wirtschaft im Weserbergland.“ Auch Tobias Timm bekräftigte, dass das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren erfolgversprechend und zukunftsweisend sei: „Die Zahlen aus vergleichbaren Projekten sprechen dafür, dass sich die Teilnahme in einem Unternehmensnetzwerk absolut rechnet. Im Rahmen der „30 Pilot-Netzwerke“, einem bundesweiten Modellprojekt, konnten beispielsweise jährlich im Durchschnitt Energiekosten von 180.000 Euro pro Betrieb eingespart, 2,4 Prozent weniger CO2 ausgestoßen und die Energieeffizienz um etwa 2,1 Prozent gesteigert werden.“
Im September letzten Jahres startete die Klimaschutzagentur Weserbergland einen Aufruf zur Teilnahme an diesem Projekt. Insgesamt 13 Unternehmen meldeten daraufhin ihr Interesse an UNEW an. Aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont bei dem Netzwerk dabei, sind W. Neudorff GmbH KG, BieLei Gummitech GmbH, Bäckerei Wegener, DULAN GmbH, Kunststofftechnik Emmerthal GmbH, AKU GmbH & Co. KG, GWS Stadtwerke Hameln GmbH sowie Güse Hotel GmbH. Aus dem Landkreis Holzminden beteiligen sich Schott Diamantwerkzeuge GmbH, Müller Treppenbau GmbH & Co. KG, Schwager GmbH & Co. KG, Gebrüder Becker GmbH & Co. KG und PSL GmbH.
„Das Netzwerk ist gewollt branchenübergreifend angelegt“, so Timm, und erläuterte: „So können vielfältige Voraussetzungen und Erfahrungen bei der Arbeit im Netzwerk eingebracht werden. Aus den gemeinsamen Erfahrungen heraus soll dann ein Leitfaden entstehen, damit noch weitere Unternehmen derselben oder ähnlichen Branchen von den Ergebnissen aus dem Netzwerk profitieren können. Denn gemeinsam mit ihnen verfolgen wir langfristig das Ziel, die Querschnittsthemen Energieeffizienz und Klimaschutz als wichtige Elemente der strategischen Unternehmensführung in Betrieben zu etablieren und die gesamte Region nachhaltig zu stärken.“
Am Abend des Auftakts gab Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, den Beteiligten zudem einen Einblick, wie Innovationsmanagement zu mehr Energie- und Ressourceneffizienz beiträgt.
Das Netzwerk wird von der Klimaschutzagentur Weserbergland inhaltlich sowie organisatorisch begleitet. Die Agentur vermittelt zwischen Unternehmen, energietechnischen Beratern und Experten und ist Ansprechpartner für die teilnehmenden Unternehmen in allen weiteren Fragen rund um Energieeffizienz und Klimaschutz. Regelmäßige Netzwerktreffen ermöglichen in Zukunft einen kontinuierlichen Austausch und Wissenstransfer zwischen den Unternehmen und mit Fachexperten über aktuelle Entwicklungen. Auf die Bedürfnisse der Netzwerk-Teilnehmer abgestimmte Fachvorträge von Experten bieten einen weiteren Mehrwert.
Zudem erhalten die teilnehmenden Unternehmen durch eine begleitende energietechnische Beratung Transparenz über ihre Energieverbräuche. So lassen sich schnell die individuellen Effizienzpotenziale der unterschiedlichen Betriebe identifizieren und dementsprechend Maßnahmen ableiten und umsetzen.
Damit sichern sich die Teilnehmer laut Timm wichtige Imagevorteile gegenüber Unternehmen, die Klimaschutz noch gar nicht auf ihrer Agenda haben. Die Nachfrage nach einem „grünen Image“ wird immer größer. Wer heute bereits aktiv wird und Maßnahmen ergreift, denkt voraus und gewinnt für die Zukunft.
Das Netzwerk wird gefördert durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Niedersachsen Programmgebiet Stärker entwickelte Region (SER). Zudem trägt es zu den gemeinsamen Zielen bei, die die Landkreise Hameln-Pyrmont und Holzminden mit dem „Masterplan 100% Klimaschutz“ verfolgen. So sollen in den Landkreisen bis zum Jahr 2050 der Energiebedarf halbiert und 95 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden.
Foto: Klimaschutzagentur Weserbergland