Hannover (red). Vor allem in Städten und ihrem Umland sind sie gefragt: Gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften als flächensparende und preiswerte Alternative zum freistehenden Eigenheim. Wo Hauskäufer noch relativ günstige Angebote in Niedersachsen finden können und welche Standorte am teuersten sind, zeigt die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover (LBS Nord) in ihrem aktuellen Kaufpreisspiegel. 

Die Preisdaten für gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften im ersten bis dritten Quartal 2021 hat das Institut empirica auf Basis der Angebote in den niedersächsischen Tageszeitungen und Online-Portalen ausgewertet. 

Haus in Hannover kostet rund elf Jahreseinkommen Unter den zehn größten Städten in Niedersachsen werden in Hannover die höchsten Hauspreise verlangt. Gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften werden hier zu einem typischen Preis von 530.000 Euro angeboten. Ein Durchschnittshaushalt muss in der Landeshauptstadt für den Kauf umgerechnet 10,9 Jahresnettoeinkommen aufbringen. Die Spitzenpreise in Hannover liegen noch einmal um gut 120.000 Euro höher: Im oberen Preissegment ist ein Viertel aller Häuser nicht unter 653.000 Euro zu haben. 

Göttingen und Oldenburg in der Preis-Spitzengruppe 

Mit typischen Hauspreisen von 450.000 Euro und rund 400.000 Euro gehören auch Göttingen und Oldenburg zu den drei teuersten niedersächsischen Großstädten. Für den Kauf eines gebrauchten Hauses müssen Haushalte hier mit rund zehn Jahresnettoeinkommen rechnen. 

Vier Städte im Mittelfeld Nicht ganz so hohe Preise, aber immer noch oberhalb der 300.000-Euro-Marke, werden in den Städten Braunschweig (389.500 Euro), Osnabrück (379.000 Euro), Wolfsburg (350.000 Euro) und Hildesheim (300.000 Euro) verlangt. Für gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften sind an diesen Standorten sechs bis achteinhalb Haushaltseinkommen fällig. 

Moderate Preise in Wilhelmshaven, Delmenhorst und Salzgitter 

Am günstigsten zum eigenen Haus in den niedersächsischen Großstädten kommen Immobilienkäufer derzeit in Salzgitter. Der Standardpreis liegt hier bei 205.000 Euro, was rund viereinhalb örtlichen Haushaltseinkommen entspricht. Ein Viertel der Objekte ist sogar für weniger als 180.000 Euro zu haben. Auch Wilhelmshaven und Delmenhorst liegen mit typischen Hauspreisen von 235.000 und 226.000 Euro in einer für Großstädte vergleichsweise erschwinglichen Preiskategorie. 

Höhere Preise auch im Umland 

Inzwischen weichen immer mehr Menschen auf das Umland aus, um ihren Wunsch nach Wohneigentum zu verwirklichen. Die Folge: Die Hauspreise steigen hier zum Teil schneller als in den Großstädten. Die teuerste Region in Niedersachsen ist derzeit das Umland von Hannover. Gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften werden zu einem Standardpreis von rund 445.000 Euro angeboten. Die Preise sind seit 2018 jährlich um 15 Prozent gestiegen. Damit liegt die Steigerungsrate um 3 Prozentpunkte höher als im Stadtgebiet. In den Landkreisen Ammerland und Harburg überschreiten die Hauspreise ebenfalls die 400.000-Euro-Schwelle. Im Ammerland muss ein Haushalt acht Jahreseinkommen für ein gebrauchtes Objekt zum typischen Preis von 437.000 Euro aufwenden. Im Landkreis Harburg entspricht der Standardpreis von 420.000 Euro gut sechs Haushaltseinkommen. 

Holzminden günstigster Landkreis 

Die preisgünstigsten Häuser in Niedersachsen werden im Landkreis Holzminden angeboten. Ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte aus dem Bestand kostet hier im Mittel nur 119.000 Euro. Das sind umgerechnet gerade einmal zweieinhalb Haushaltseinkommen. Für ein Viertel der Angebote werden sogar weniger als 75.000 Euro verlangt. 

Preise weiter gestiegen 

Seit 2018 sind die Preise für gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften in Niedersachsen im Schnitt um 13 Prozent pro Jahr gestiegen. Die deutlichste jährliche Preissteigerung gab es im Landkreis Uelzen (+27 %). Rückläufig waren die Hauspreise lediglich in den Landkreisen Vechta (-6 %) und Peine (-1 %). "Gerade in den Städten, aber auch in den sogenannten Speckgürteln sind Reihen- und Doppelhäuser eine gute Möglichkeit für kostensparendes Wohneigentum. Zudem gibt es in Niedersachsen bereits etliche Kommunen, die mit dem Förderprogramm "Jung kauft Alt" junge Familien beim Erwerb von gebrauchten Objekten unterstützen", erklärt Jan Putfarken, Vorstandsvorsitzender der LBS Nord.