Hannover (red). Die umfassenden Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene zur Sicherung und Verbesserung der stationären Gesundheitsversorgung standen am 2. Juni im Mittelpunkt des „Zukunftsdialogs Krankenhausreform“ in Hannover.
Rund 70 Praktikerinnen und Praktiker unter anderem aus den Kommunen und Krankenhäusern, der organisierten Ärzteschaft, der Krankenversicherungen, der Krankenhausgesellschaft, sowie Fachpolitikerinnen und Fachpolitiker aus dem zuständigen Landtagsausschuss für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung im Niedersächsischen Landtag sowie Gewerkschaften, der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege und dem Pflegerat sind auf Einladung von Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi zusammengekommen, um sich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren und über die weiteren Schritte zu diskutieren.
Minister Philippi erklärte mit Blick auf die Krankenhausreform auf Bundesebene in seiner Eröffnungsrede:
„Auch wenn noch viele Detailfragen diskutiert werden und die Eckpunkte noch nicht endgültig feststehen, ist bereits deutlich, dass Niedersachsen mit seinen Strukturregelungen im Niedersächsischen Krankenhausgesetz den richtigen Weg eingeschlagen hat und mit seinen geplanten Versorgungsregionen und Versorgungsstufen grundsätzlich gut für die Umsetzung dieser Krankenhausreform vorbereitet ist.“
Mit dem Niedersächsischen Krankenhausgesetz, das zum 01.01.2023 in Kraft getreten ist, seien bereits die ersten Weichen gestellt und unter anderem festgelegt, dass die planerischen Krankenhausbezirke von ehemals vier auf acht Versorgungsregionen erweitern werden. Dies erlaube eine kleinteiligere Krankenhausplanung und mehr Kooperationen vor Ort. Philippi ging auf die angespannte Finanzlage vieler Krankenhäuser ein und den „großen Handlungsdruck vor Ort.“ „Insbesondere deshalb begrüße ich den geplanten Paradigmenwechsel bei der Finanzierung. Weg von reinen Fallpauschalen hin zu einem gesunden Mix aus Vorhaltekosten plus Fallpauschalen. Damit nehmen wir Druck aus dem System und steigern die Qualität.“
Philippi zeigte sich zuversichtlich, dass die Krankenhausreform des Bundes zeitplangemäß 2024 in die Umsetzung gehen könne. Die Niedersächsischen Planungen und die Schritte des Bundes könnten ineinandergreifen.
Niedersachsens Gesundheitsminister erklärte zudem, weiterhin auf Dialog und Transparenz zu setzen. Neben regionalen Diskussionsveranstaltungen, Informationen in den sozialen Medien und klassischen Materialein der Öffentlichkeitsarbeit würde über die neue Homepage www.ms.niedersachsen.de/Krankenhausreform zur Krankenhausreform stets über aktuelle Entwicklungen informiert.
Auf die Rede des Ministers folgend spricht Prof. Dr. Vera Winter, Lehrstuhl Management im Gesundheitswesen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft - Schumpeter School of Business and Economics Bergische Universität Wuppertal. Ihr Thema: „Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft – Der Reformprozess auf Bundes- und Landesebene“.
Anschließend folgt ein Austausch der Praktiker*innen: Sven Ambrosy, Landrat des Landkreises Friesland und Präsident des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), Barbara Schulte, Geschäftsführerin für Finanzen und Infrastruktur des Klinikums Region Hannover Christian Nacke, Verwaltungsdirektor der Niels-Stensen-Kliniken Marienhospital Ankum-Bersenbrück, Regionales Gesundheitszentrum Ankum, diskutieren aus unterschiedlichen Perspektiven über aktuelle Erfahrungen und Herausforderungen für die Krankenhauslandschaft.
Die ganze Veranstaltung jetzt live auf dem Youtube-Kanal des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gestreamt.