Hannover (red). Die Klimakrise und die damit einhergehenden Trockenphasen belasten nicht nur uns Menschen. Insbesondere Amphibien sind durch stetig steigende Temperaturen und den Verlust ihrer Lebensräume stark gefährdet. Um dem entgegenzuwirken, hat der Naturschutzbund (NABU Niedersachsen) im Jahr 2016 das EU-LIFE-Projekt „Auenamphibien“ gestartet mit dem Ziel, landesweit in elf Projektgebieten geeignete Lebensräume für Rotbauchunken, Laubfrösche und Kammmolche wiederherzustellen und ihre Bestände zu stärken. Niedersachsens Umwelt- und Artenschutzminister Christian Meyer hat am (heutigen) Donnerstag im Rahmen des Projektes rund 1.000 Rotbauchunken im Naturschutzgebiet „Barnbruchswiesen und Ilkerbruch“ der Stadt Wolfsburg freigelassen.
„Durch die Klimakrise und Lebensraumverluste beschleunigt sich das Artensterben gerade für heimische Amphibien bedrohlich“, so der Minister. Umso wichtiger sei das in Kooperation mit dem NABU initiierte EU-LIFE-Projekt Auenamphibien, das vom Umweltministerium mit 860.000 Euro kofinanziert wird. Meyer: „Gerade für Amphibienvorkommen wie die Rotbauchunke hat Niedersachsen eine hohe Verantwortung. Deren Anzahl ist durch den Verlust von Lebensräumen wie Kleingewässern, fehlendem Biotopverbund und der Intensivierung von Landwirtschaft stark zurückgegangen. Solche Projekte zur Wiederherstellung von geeigneten Lebensräumen zur Rettung und Wiederansiedlung der Rotbauchunke sind daher dringend notwendig. Niedersachsen wird daher den Natur- und Artenschutz deutlich verstärken. Mein besonderer Dank gilt dem NABU, der mit diesem LIFE-Projekt ganz maßgeblich dazu beiträgt, dass die Rotbauchunke auch hier an der Aller wieder heimisch wird.“
Die Rotbauchunken wurden zur Auswilderung aufgezogen und jetzt zum dritten und letzten Mal freigelassen. Gefördert wird das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 3,4 Millionen Euro durch die EU-Kommission mit über zwei Mio. Euro und das Land Niedersachsen mit 860.000 Euro. Weitere Mittel wurden von den Städten Braunschweig, Celle und Wolfsburg sowie den Landkreisen Celle, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Uelzen, der Region Hannover, der Volkswagen AG und der Bingo-Stiftung bereitgestellt. Im Rahmen des Projektes wurden über mehrere Jahre Rotbauchunken in Obhut des NABU und seinen Partnerorganisationen nachgezüchtet und anschließend an geeigneten Standorten freigelassen.