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Donnerstag, 21. November 2024 Mediadaten
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Hildesheim (red). Über ein Jahr lang haben die ehrenamtlichen Mitglieder aus dem Fachbereich Bevölkerungsschutz der Johanniter-Unfall-Hilfe in Hildesheim Spenden für den Aufbau einer Drohnenstaffel gesammelt. Rund 13.000 Euro kosteten der Quadrocopter vom Typ M30T und das erforderliche Equipment, der künftig die Arbeit der Hilfsorganisation mit genauen Informationen aus der Luft unterstützen wird. Ermöglicht wurde der Kauf des vielseitig einsetzbaren Geräts von zahlreichen Firmen und Privatpersonen, die mit ihren Spenden dazu beigetragen haben, dass im Regionalverband Südniedersachsen nun eine Drohne der aktuellen technischen Generation mit vielen technischen Möglichkeiten im Einsatz ist.

„In Ahrweiler hätte eine Drohne gut helfen können“, erinnert sich Sebastian Jahns, Leiter des Bevölkerungsschutzes und ausgebildeter Drohnenpilot der Johanniter-Unfall-Hilfe an die Flutkatastrophe an der Ahr. Erst ein Helikopterflug hatte damals wichtige Aufnahmen aus der Luft an die Rettungsteams schicken können. Mit einer eigenen Drohne wäre es für die eingesetzten Helfer und Führungskräfte schneller möglich gewesen, sich einen ersten Eindruck zu ihrem Einsatzgebiet zu machen. Das und zahlreiche andere Situationen, in denen eine Luftaufklärung die Notfalleinsätze vereinfacht und die Teams zügig und umfassender informiert hätte, waren gute Gründe für die Hildesheimer Johanniter, um Geld für die Anschaffung eines Quadrocopters zu sammeln.

Seit ein paar Tagen ist die Drohne nun im Rahmen der Johanniter-Regionalbereitschaft Südniedersachsen im Einsatz und wurde bereits erfolgreich bei der Errichtung der Notunterkunft am Hildesheimer Schützenplatz zur Erstellung von Übersichtsaufnahmen eingesetzt.

Integrierte Wärmebildkamera unterstützt die Rettungshundestaffel beim Auffinden vermisster Personen

Eine der besonderen technischen Funktionen der M30T ist es Wärmequellen am Boden auszumachen, diese wird künftig bei der Suche nach vermissten Menschen von Vorteil sein. Mit der Anschaffung der Drohne soll in Zukunft die Arbeit der Rettungshundestaffel ergänzt werden. „Eine perfekte Kombination aus der feinen Spürnase der Rettungshunde als biologische Ortung und der Luftortung per Drohne“, freuen sich Dr. Bettina König, Leiterin der Rettungshundestaffel Südniedersachsen und Sebastian Jahns. Während die Drohne große Freiflächen schnell und kräfteschonend aus der Höhe und Bereiche mit Gesundheitsrisiken für die Hunde wie z. B. ICE-Trassen oder Getreidefelder absuchen kann, arbeiten die Hunde in bewaldeten und dicht bewachsenen Gebieten, wo der direkte Blick für die Drohne zum Teil verwehrt bleibt. Zudem kann der Quadrocopter auch bei der Rehkitz-Suche eingesetzt werden.

Zahlreiche Spenden haben das Drohnen-Projekt ermöglicht

Der besondere Dank der Johanniter-Unfall-Hilfe aus Hildesheim gilt insbesondere den Unternehmen und Privatpersonen, die der Hilfsorganisation im vergangenen Jahr mit ihren freiwilligen Zuwendungen geholfen haben. „Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Spendern bedanken. Ohne Ihre Hilfe hätten wir das Projekt niemals realisieren können!", richtete sich Sebastian Jahns deshalb auch an alle Unterstützer, als er im November einen Scheck in Höhe von 1000,- Euro von der Volksbank Hildesheim - Lehrte - Pattensen entgegennehmen konnte. Die Volksbank hatte anlässlich ihres 150jährigen Bestehens zur Aktion „Vereinsliebe“ aufgerufen und das Drohnen-Staffel-Projekt ebenfalls mit einer großzügigen Spende gesponsert. Der Johanniter-Ortsverband Hildesheim hat zusätzlich einen Eigenanteil zur Finanzierung beigesteuert.

Pilotenschein ist Pflicht

Mit nur einem Akkusatz kann die Drohne bis zu 45 Minuten in der Luft bleiben, dann muss sie für einen kurzen Batteriewechsel den Drohnenpiloten wieder ansteuern. Da die Johanniter drei Akkusätze angeschafft haben, ist ein Dauereinsatz des Quadrocopters jederzeit möglich. Durch die Kälteunempfindlichkeit und einen 12 m/s Windwiderstand kann die Drohne bei Tag und bei Nacht und auch bei widrigen Wetterverhältnissen geflogen werden.

+In der Gewichtsklasse ist ein entsprechender Fern-Piloten-Schein Pflicht, den Sebastian Jahns bereits erworben hat, zwei weitere Piloten befinden sich in der Ausbildung. Da ein Einsatzteam normalerweise aus drei Piloten besteht, müssen aber noch weitere Kollegen für den Einsatz an der Drohne geschult werden, was wiederum mit rund 800 Euro pro Ausbildung zu Buche schlägt.

Für die ehrenamtlichen Helfer der Hildesheimer Johanniter-Staffel geht das Spendensammeln jetzt also in die nächste Runde, denn auch die Unterhaltskosten, die Versicherung und Ersatzteile oder Wartungen der wertvollen Technik haben ihren Preis.

„Das machen wir gerne“, so Jahns Fazit, „denn so eine Drohne kann uns dabei helfen, Menschenleben zu retten. Und das ist unser oberstes Ziel.“

Wer die Johanniter bei ihrer Mission, Leben zu retten, mit einer Spende unterstützen möchte, kann das unter dem Stichwort „Drohne“ oder auch „Rettungshunde“ an das folgende Konto tun: Johanniter-Unfall-Hilfe Südniedersachsen, IBAN DE93 3702 0500 0004 3130 18

Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe/oliver Bruse 

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