Hannover (red). Das ukrainische Biosphärenreservat „Chernobyl Radiation und Ecological Biosphere Reserve“ und die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA) wollen künftig den Austausch zum Naturschutz in Biosphärenreservaten intensivieren.
Dr. Eick von Ruschkowski, Direktor der NNA und der Direktor des Bioshörenreservats, Oleksandr Galushchenko, haben dazu jetzt eine Kooperationsvereinbarung zu einem Erfahrungs- und Wissensaustausch unterschrieben.
„Naturschutz überwindet nicht nur Grenzen – er trotzt offenbar im positiven Sinne auch sehr schwierigen Rahmenbedingungen. Ich halte diese Initiative für sehr unterstützenswert“, sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. „Die Alfred Toepfer Akademie geht mit dieser internationalen Kooperation einen vorbildhaften Weg und unterstützt unsere ukrainischen Freundinnen und Freunde mit Rat und Tat“, so der Umweltminister. Das Biosphärenreservat Tschernobyl wurde nach der Reaktorkatastrophe 1986 gegründet.
Eick von Ruschkowski, der Direktor der NNA, erwartet nicht nur einen erheblichen wechselseitigen fachlichen Wissenszuwachs von dieser Kooperation. Gerade die Beharrlichkeit und Zuversicht der ukrainischen Kolleginnen und Kollegen sind ihm aufgefallen: „Wir waren alle sehr beeindruckt von dem Engagement in Tschernobyl trotz der widrigen Rahmenbedingungen“, so von Dr. von Ruschkowski.
Schwerpunkt ist der Austausch und Management von Heidelandschaften. „Ich freue mich, dass wir unsere Erfahrungen beim Schutz der Kulturlandschaft Lüneburger Heide weitergeben können und ebenso von der ukrainischen Seite viel lernen werden.“
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hatte bereits bei einem Besuch der Naturschutzakademie im Juli seiner Wertschätzung für diese Kooperation Ausdruck verliehen und die beiden ukrainischen Stipendiatinnen Alona Varukha und Kateryna Korepanova kennengelernt, die im Rahmen eines DBU-geförderten Austausches an der Akademie ihre wissenschaftliche Arbeit fortsetzen können.
In der ersten digitalen Konferenz zwischen NNA und dem Biosphärenreservat lag – neben dem Kennenlernen des Gebietes sowie der derzeitigen Aktivitäten des Reservats – der Fokus auf der Abstimmung der Prioritäten der Kooperation. Dabei wurde als Erstes die Intensivierung der Zusammenarbeit bei Management und Pflege von Heide- und Offenland festgelegt. In dem Zusammenhang hat das Biosphärenreservat großes Interesse, auf die Erfahrung in der Region Lüneburger Heide zurückgreifen: Welche verschiedenen Methoden der Heidepflege gibt es? Und wie hoch ist dabei der zeitliche und finanzielle Aufwand?
Für das nächste Jahr ist ein gemeinsamer Workshop in Präsenz geplant, bei dem sich alle Beteiligten auch persönlich kennen lernen und austauchen können.
Foto: MU