Göttingen (red). Eine Demonstration, die unter dem Motto "Versammlungsfreiheit statt Extremismus" stand und insgesamt zehn angezeigte Gegenkundgebungen verzeichnete, führte am Samstag zu Straßenblockaden und kleineren Auseinandersetzungen mit der Polizei in Göttingen. Gegner der Kundgebung blockierten an verschiedenen Stellen der Aufzugsroute Straßen und setzten Müllcontainer in Brand, was den Einsatz der Göttinger Berufsfeuerwehr erforderte.
Die genaue Höhe der Sachschäden durch die brennenden Müllcontainer ist bisher nicht bekannt. Die Polizei reagierte auf die Ausschreitungen und nahm mehrere Personen, unter anderem wegen tätlicher Angriffe auf Einsatzkräfte, vorläufig fest.
An der Kundgebung "Versammlungsfreiheit statt Extremismus" vor dem Neuen Rathaus mit einem anschließenden Aufzug beteiligten sich nach Polizeischätzungen rund 450 Personen. Im Gegensatz dazu nahmen etwa 2.500 Menschen an den Gegenkundgebungen und Demonstrationen teil.
Die Aufzugstrecke der als "Querdenker"-Versammlung eingestuften Demonstration wurde mehrmals im Verlauf des Tages blockiert. Die Einsatzkräfte waren gezwungen, teilweise unmittelbaren Zwang in Form von Wegschieben sowie vereinzelt Pfefferspray und Schlagstöcke einzusetzen. Ein ursprünglich für 19:00 Uhr geplanter Autokorso wurde von den Anmeldenden am frühen Abend abgesagt.
Bereits im Vorfeld bezeichnete die Polizeiinspektion Göttingen diesen Einsatz als einen der größten in den letzten Jahren. Bereits Wochen im Voraus liefen intensive Vorbereitungen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.