Holzminden (fw). Am gestrigen Montag, den 12. Februar, konnte der Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann die stellvertretende Vorsitzende der CDU Landtagsfraktion und schulpolitische Sprecherin, Mareike Wulf, in Holzminden begrüßen. Zusammen mit der Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung und Kultur des Landkreises Holzminden, Sabine Echzell, wurden im Laufe des Tages das Campe Gymnasium, die Anne-Frank-Schule und die berufsbildenden Schulen in Holzminden besucht. In verschiedenen Gesprächen, nicht nur mit den Schulleitern, sondern auch mit Schülervertretern und auch Elternvertretern, konnte sich Mareike Wulf einen Eindruck von der hiesigen Schulsituation machen. Eindrücke zu Themen wie Besonderheiten im Bereich der Bildung, Schulformen und Lehrerversorgung sowie Abordnungen von Gymnasiallehrern an Grundschulen, Inklusion und Digitalisierung sollten gewonnen werden.
„Die Schülerzahlen im Landkreis Holzminden sprechen eine deutliche Sprache“, erläutert Landtagsabgeordneter Uwe Schünemann. Die Schulen seien nicht mehr anziehend genug und dank der kostenlosen Schülerbeförderung in andere Landkreise würde die Entscheidung für eine andere Schule noch einfacher sein. Die demografische Entwicklung, das heißt die rückläufigen Schülerzahlen, sei für den kleinen Landkreis Holzminden kritisch, da zähle jeder einzelne Schüler. Nur noch 45 Prozent der schulpflichtigen Kinder entschieden sich für den kürzeren Weg und besuchen die „eigenen Schulen“. Ziel müsse es sein, die heimischen Schulen wieder attraktiv zu gestalten und den wohnortnahen Standort zu unterstützen.
Auch Mareike Wulf pflichtete dem Landtagsabgeordneten bei und verdeutlichte, dass man die vorhandenen Ressourcen richtig einsetzen müsse. „Der ländliche Raum müsse gestärkt und die Schulentwicklungsplanung vorangebracht werden. Was kommunal gelöst werden kann, sollte auch auf dieser Ebene gelöst werden“, so Wulf
Ein weiteres, wichtiges Kriterium sieht Schünemann in der Sicherstellung der Grundqualität der Lehrer. Nicht die Masse wäre entscheidend, sondern die Fachkompetenz der Lehrkräfte. Doch woher soll der Lehrkräftenachwuchs kommen? Es sei eine große Herausforderung. Der Beruf an sich müsse deutlich gestärkt werden, eine Ausbildung müsse auch in naher Region möglich sein.
Auch das verworrene Thema „Ringtausch“ kam natürlich bei den Campe-Schülern zur Sprache. „Das Stimmungsbild war eindeutig, die Schüler glauben den Politikern nicht mehr. Es muss endlich ein Zeitplan genannt werden, bislang ist immer noch nichts passiert“, führt Schünemann aus. Andere Fraktionen würden sich eher zurückhalten, doch die CDU baue Brücken, Anträge seien gestellt. Es müsse noch in dieser Legislaturperiode umgesteuert werden, die Lage sei dramatisch.
Als Schlusswort ergänzte Mareike Wulf noch, dass auch den namhaften Arbeitgebern der Stadt Holzminden daran gelegen sein müsse, dass die Schullandschaft hier funktioniere.