Holzminden (red). „Derzeit sind Soldatinnen und Soldaten aus Holzminden in Litauen im Einsatz und nehmen an der Mission ‘Enhanced Forward Presence’ (EFP) teil. Sie dient der Absicherung unserer Verbündeten und der Abschreckung von Bedrohungen des Bündnisgebiets“, erklärt Oberstleutnant Stephan Meister, seit Oktober 2021 Chef der Panzerpioniere in Holzminden.
Konstantin Kuhle, innenpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, unterstützt die kürzlich beschlossene Aufstockung des Bundeswehr-Kontingents in Litauen, weil Russlands Präsident Putin mit aller Macht zurück zur Sicherheitsordnung vor 1997 wolle. „Er stellt die Sicherheit der baltischen Staaten, die Teil der NATO sind, infrage. Ich danke ihnen sehr, dass Holzmindener Soldaten eine robuste und kampfbereite Brigade in Litauen unterstützen und sich der Abschreckung und Verteidigung gegen eine russische Aggression widmen“, so Kuhle.
Oberstleutnant Meister beschreibt im Gespräch weiter die vielfältigen Aufgaben der Panzerpioniere: „Immer häufiger unterstützen wir auch bei Einsätzen der ‚Amtshilfe‘, wie zum Bespiel im Katastropheneinsatz im Ahrtal, während der Coronapandemie oder großangelegten Impfaktionen. Wir sind oft gefragt, wenn nichts mehr geht und andere nicht weiterwissen“, sagt er nicht ohne Stolz. Er macht aber auch keinen Hehl daraus, dass viele Dinge in den letzten Jahren bei der Bundeswehr vernachlässigt worden sind. „Bei unserer Liegenschaft hier in Holzminden herrscht ein massiver Sanierungsstau und viele unserer Geräte sind total veraltet, ja geradezu schon Oldtimer. Man muss doch ehrlich sagen, dass wir uns alle die letzten Jahrzehnte viel zu sehr in Sicherheit gewogen haben. Spätestens Putins Angriffskrieg muss jedem die Augen geöffnet haben, dass das ein Trugschluss war“, so Meister.
Die beiden FDP-Abgeordneten stimmen ihm zu und Konstantin Kuhle ist froh, dass Anfang Juni im Bundestag in einer historischen Sitzung mit den Stimmen der Freien Demokraten das Sondervermögen für die Bundeswehr beschlossen wurde und damit der Weg frei gemacht wurde, die Versäumnisse der Vergangenheit zu korrigieren, um die Truppe im Sinne einer zukunftsfähigen Landes- und Bündnisverteidigung in angemessener Weise ausstatten zu können. „Denn die vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt, dass Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich sind, sondern jeden Tag aufs Neue verteidigt werden müssen. Und wir Politiker müssen für das bestmögliche Material sorgen. Mit dem Sonderprogramm für die Bundeswehr mobilisieren wir in den kommenden Jahren die dafür nötigen Finanzmittel“, sind sich Kuhle und Grupe sicher.
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