Holzminden (lbr). „Das Krankenhaus Holzminden spielt in dieses strukturschwachen und sehr ländlichen Region des Weserberglandes eine entscheide Rolle“, betont Georg Thönnissen, Arzt und Teil der Bürgerinitiative bei der gestrigen Übergabe der gesammelten Unterschriften an die Bundestagsabgeordneten Mareike Lotte Wulf (CDU) und Johannes Schraps (SPD). „Das ist eine wirklich beeindruckende Aktion und wir nehmen diese Unterschriften mit und übergeben sie sowohl an den Bund, als auch an das Land“, waren sich Schraps und Wulf einig.
George Thönnissen, Joachim Tölle, Manfred Günther vom Seniorenrat, Christian Schröter vom MVZ, Landrat Michael Schünemann, Bürgermeister Christian Belke und weitere Betroffene verdeutlichten, wie wichtig der Erhalt des Krankenhauses ist. „Holzminden ohne Krankenhaus ist für mich nicht vorstellbar. Auch wenn es in der Theorie und auf dem Papier möglich ist, die Notfallversorgung über Kooperationsverträge mit anderen Häusern außerhalb des Kreises sicherzustellen, stellt sich das in der Praxis meines Erachtens doch anders dar“, erklärte Belke und brachte als Beispiele die circa 400 Geburten im Jahr, die in Holzminden stattfinden oder das Fahrzeiten-Problem in einer Notfallsituation in Pegesdorf an. Diesen Worten schloss sich auch Landrat Michael Schünemann an und appellierte an die Bundestagsabgeordneten, sich für das Krankenhaus ins Zeug zu legen. „Wir führen zahlreiche Gespräche hinter den Kulissen, doch müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um die bestmögliche Lösung zu erzielen“, so Michael Schünemann.
„Wir bitten Sie, Einfluss auf Gesundheitsminister Prof. Lauterbach zu nehmen und möglichst schnell die Rahmenbedingungen für die geplante Krankenhausreform festzulegen. Es muss eine Perspektive geschaffen werden für die langfristige Zukunftsfähigkeit kleiner Krankenhäuser in abgelegenen Regionen“, so Thönnissen. Schraps betonte, dass die geplante Krankenhausreform bereits Teile davon beinhalte, doch das Gesetz sei erst auf dem Weg und der Fall des Holzmindener Krankenhauses sei leider zu früh eingetreten und nun befinde man sich in einer Blase.
Schraps, Wulf und auch Helge Limburg (Grüne), der an diesem Abend verhindert war, wollen gemeinsam die Unterschriften an Bund und Land überreichen und gegebenenfalls auch einen gemeinsamen Brief an Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi schreiben.