Holzminden (fw). In vielen Bahnhöfen Niedersachsens besteht akuter Sanierungsbedarf, so auch in Holzminden. „Niedersachsen ist am Zug“ (NiaZ) lautet der Slogan des aktuellen niedersächsischen Bauprogramms. Es beinhaltet die komplette oder teilweise Modernisierung von insgesamt 44 Bahnhöfen in Niedersachsen im Umfang von rund 147 Millionen Euro. Bis 2025 sollen Bahnsteige erneuert, Aufzüge eingebaut oder die Beleuchtung auf den neuesten Stand gebracht werden.
Mit in dieses Programm fällt auch Holzminden: Die geplanten Modernisierungskosten für den städtischen Bahnhof liegen bei rund 4,6 Millionen Euro. Damit liegt Holzminden im oberen Bereich der finanziellen Unterstützung. Mögliche Umbauarbeiten in Holzminden sollen im Jahr 2022 abgeschlossen sein, doch seitens aller Fraktionen wurde im Zuge der am 24. April stattgefundenen Ratssitzung der Antrag an Bürgermeister Jürgen Daul gestellt, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass die Modernisierung des Bahnhofs Holzminden möglichst bald umgesetzt wird und die Maßnahmen vor 2022 abgeschlossen werden.
Daul erklärte: „Ich stehe vor einer Herausforderung, wie soll ich den Vorgang noch weiter beschleunigen? Aufgrund der ganzen Genehmigungsverfahren bleibt nur noch das Jahr 2018 für Planungen und Überlegungen. Wo soll ich ansetzen?“
Im Laufe der Diskussion wurde deutlich, dass der Antrag so keinen Bestand mehr hat. Einstimmig wurde die Abänderung des Antrags beantragt: Bürgermeister Daul wird gebeten, eine Einladung an alle Beteiligten auszusprechen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Das Informationsdefizit soll aufgeklärt werden, was ist bereits passiert und was ist überhaupt möglich? Wer ist an welcher Stelle zuständig?“
Gestaltung des Bahnhofvorplatzes
Im Zuge der Einwohnerfragestunde bei der Ratssitzung wurde seitens der Bürger der Appell an den Rat gerichtet, dass man doch auch über die Gestaltung des Bahnhofvorplatzes nachdenken solle, um das Bahnhofsumfeld zu verbessern. Ratsfrau Marlies Linnemann (SPD) erklärte allerdings, dass keine der Flächen um den Bahnhof herum im Besitz der Stadt Holzminden sind und die Grundstücksbesitzer sich bislang geweigert hätten, mit der Stadt in Kooperation zu treten. Somit seien dem Rat hier die Hände gebunden.
Bürgermeister Daul verdeutlichte nochmals, dass der Bahnhof die Visitenkarte der Stadt sei, schließlich kämen hier auch alle Gäste und Touristen an. Doch über das Aussehen des Bahnhofvorplatzes könne man sich erst Gedanken machen, wenn überhaupt die konkrete Planung über die Gestaltung des Bahnhofs an sich abgeschlossen wäre. Die Deutsche Bahn stehe noch in Überlegung, ob es in Bezug auf die Barrierefreiheit eine Rampe oder einen Fahrstuhl geben wird.
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