Holzminden (fw). In der am Mittwochabend stattgefundenen Sitzung des Ausschusses für Brandschutz, Gefahrenabwehr und Verkehr, des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Verkehr und Stadtentwicklung sowie des Ausschusses für Innenstadtentwicklung kam es noch zu keiner Absichtserklärung bezüglich des länderübergreifenden Bikesharing-Projekts. Die Ausschussmitglieder monierten, dass es zu diesem Punkt keinerlei Vorbereitungszeit gab und daher eine konkrete Entscheidung nicht angebracht wäre. Da zu diesem Thema allerdings extra zwei Gäste eingeladen worden sind, wurde die komplette Streichung von der Tagesordnung abgewogen und sich darüber geeinigt, dass zumindest eine grundlegende Aufklärung über das Projekt seitens der Gäste erfolgen sollte.
Ideengeber Eike Matthies vom Göttinger Max-Planck-Institut erläuterte anhand einer Präsentation einige wichtige Punkte:
- Potenzielle Nutzergruppen seien vor allem die Pendler, die Studierenden und Auszubildende, die Touristen und die Senioren. Vorteile dieses angedachten Projekts werden unter anderem mit der Verfügbarkeit und Flexibilität und der Komplementarität zum ÖPVN genannt. Bikesharing sei eine günstige Alternative zum PKW, man sei unabhängig vom Verkehrsfluss auf den Straßen und zudem sei es noch umweltfreundlich.
- Bislang gäbe es kein vergleichbares Projekt in Deutschland, Holzminden sei die erste Stadt, die solch ein System für ihre Bürger und Gäste anbieten würde, demnach in einer Vorreiterrolle für ein Pilotprojekt.
- Für die Region eröffne sich dadurch die Chance auf ein weiteres Verkehrsangebot, wobei gleichzeitig der innerstädtische Straßenverkehr entlastet werden könne.
- Auch die Vernetzung der Region vor allem mit Höxter, könne Synergien auch im Bezug auf die Landesgartenschau 2023 bilden. Die Förderung innovativer und umweltfreundlicher Mobilität sei dabei ein Ansatzpunkt für die Konzepterstellung des Finanzierungsprogramms „Förderung von Klimaschutzteilkonzepten“. Allein das Antragsvolumen umfasse 40.000 Euro, die sich zu gleichen Teilen auf den Landkreis Holzminden, den Landkreis Höxter, die Stadt Holzminden und die Stadt Höxter verteilen würden. Die Förderung betrage 50%, sodass eine Kofinanzierung von rund 5.000 Euro für jeden anfallen würde.
Ob das Bikesharing-Projekt in Angriff genommen wird und ob eine Konzepterstellung samt Prüfung und Analyse des Ist-Zustands und der folgenden Maßnahmen überhaupt zustande kommt, wird sich in der nächsten Ausschusssitzung herausstellen.