Hannover (red). „Im Schulsystem in Niedersachsen brennt es gleich an mehreren Stellen. Der Unmut des Kollegiums der Oberschule Bevern ist in der Diskussion mit den Abgeordneten deutlich spürbar“, so die Kreis-FDP. Unterrichtsversorgung, Lehrermangel, Bürokratie und Inklusion seien nur einige der Themen, die Schulleiter Klaus-Dieter Bollmann und seinem Team unter den Nägeln brennen.
„Inklusion ist gut und sinnvoll, aber nicht unter diesen Bedingungen. Wir stoßen an unsere Grenzen!“ Aufgrund des Lehrermangels werde die Mehrbelastung der Inklusion auf zu wenige Schultern verteilt.
Der schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Björn Försterling, ist sich sicher, dass die bisher eingesetzten Schulbegleiter nur begrenzt die Probleme in den Klassen auffangen können: „Hier fordern wir einheitliche Qualitätsstandards für Schulbegleiter. Multiprofessionelle Teams, z. B. ein Lehrer in Kombination mit einem Sozialpädagogen, das wäre eine ideale Besetzung für eine Klassenleitung.“
Das Aus der Förderschule „Lernen“ wäre ein großer Fehler gewesen und mache sich an allen Regelschulen bemerkbar.
„Förderschulen sind bei der Inklusion ein Teil der Lösung, nicht Teil des Problems. Bei der Inklusion muss das Kind im Mittelpunkt stehen, nicht die Ideologie!“, ist sich der Schulpolitiker sicher.
Und um überhaupt Lehrer wieder in den ländlichen Raum zu locken und zu halten, müssten die Bedingungen deutlich attraktiver gestaltet werden. Die FDP setze sich für eine einheitliche Besoldung aller Lehrkräfte mit A13 ein. Hier stehe Niedersachsen z. B. in Konkurrenz zu NRW und Hessen. „Nur so wird es uns wieder gelingen, Lehrer in die Fläche zu holen“, ist sich Försterling sicher. Parallel müsse der Quereinstieg erleichtert werden.
Eine weitere Belastung für das gesamte Kollegium ist der immense Bürokratieaufwand. „Jeder Schüler und jede Schülerin muss heute dokumentiert werden. Früher hat man das nur mit jenen gemacht, die auffällig waren“, so Schulleiter Bollmann.
Försterling machte auch hier die Haltung der FDP deutlich: „In der Schulpolitik müssen wir uns wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Die Schulen müssen von Bürokratie entlastet werden und die Eigenverantwortung gestärkt werden.“
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