Holzminden (lbr). Nun ist die Entscheidung gefallen: Die Mehrheit der Mitglieder des Stadtrates Holzminden sprachen sich, in der gestrigen Sitzung, für einen Neubau der HAWK am Standort Böntalstraße aus. In der Beschlussvorlage der Verwaltung es heißt: „Der von der HAWK präferierte Standort an der Böntalstraße wird unterstützt.“ Der Abstimmung ging jedoch eine Diskussion voraus, die bereits in der Einwohnerfrage startete. Bürger Detlef Schomburg fragte den Rat, ob er es sich wirklich erlauben könne, diese grüne Lunge zu kippen. Die Grünen sprachen sich für eine Bürgerbefragung aus, doch dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit des Rates abgelehnt. Martin Gumpert (SPD) wies erneut darauf hin, dass die Hochschule schnell einen Neubau bräuchte und die Standorte Hildesheim und Göttingen schon in den Startlöchern stehen würden. Auch Uwe Schünemann (CDU) sprach sich gegen eine Bürgerbefragung aus zeitlichen Gründen aus und wies darauf hin, dass die Teichanlagen auch von dem Neubau profitieren könnten.
Mit diesem Beschluss wird lediglich der Wunschstandort unterstützt, wie das Gebäude aussehen wird und wo genau gebaut wird, steht noch aus. Darauf kann die Stadt im weiteren Verlauf Einfluss nehmen. „Man könnte den Neubau ja auch verschieben und neben der NORD/LB bauen“, regte Wilfried Steinmetz (UWG) an.
Zum Hintergrund: Die Hochschule braucht mehr Platz - ein Neubau muss her. Die HAWK arbeitete drei Varianten an unterschiedlichen Standorten aus, an denen ein neues Gebäude entstehen könnte. Favorisiert wird aktuell die Variante drei: Ein Turm an der Böntalstraße neben den Teichen. Diese Idee sei sowohl die wirtschaftlichste Lösung als auch die mit dem größten Nutzen für die Hochschule. Doch viele Holzmindener Bürger bangen um ihren Park und würden lieber eine Umsetzung der zweiten Variante, einen Anbau auf dem Parkplatz Billerbeck, sehen. Jedoch wäre diese Option teurer und es gäbe noch weniger Parkmöglichkeiten.
Neben vergleichsweise wenigen Bürgern nahm auch Hochschulpräsident Dr. Marc Hudy an der Sitzung teil und zeigte Präsens. Mit dem Beschluss können die Planungen für den Neubau nun starten.