Holzminden (red). Nach über zwei Jahren pandemiebedingter Pause ist seit dem 21. Mai wieder eine Ausstellung in den Räumen der Stadtbücherei zu sehen. Bürgermeister Christian Belke zeigte sich in seiner Begrüßung darüber sehr erfreut, zumal die Ausstellung „Am Fluss“ bereits für November geplant gewesen war. Dr. Dieter Alfter führte in das Werk des Künstlers Michael Jennrich ein. Die ausgestellten Werke zu „Am Fluss“, auf dem der Weserbogen dargestellt ist, sind Themen eines Ausschnitts des Weserberglands. Jennrich gelinge es, Naturempfinden so zu beschreiben, wie es Menschen zwar wahrnehmen, aber nicht ausdrücken können. Die Landschaft ändert sich Tag für Tag. Jennrich nutzt für seine Freiluftmalerei den Eindruck vor Ort und hält ihn künstlerisch fest, und das jeden Tag zur gleichen Uhrzeit. Das Motiv stellt sich einmalig dar. So entstehen die ausgestellten Bilderserien. Jedes Bild spiegelt eine andere Atmosphäre wider, mit neuen Farben und Akzenten. In dieser prozesshaften Vorgehensweise zeige sich der eigenständige und künstlerisch überzeugende Weg von Michael Jennrich, so Herr Dr. Alfter. Er warb für die Attraktivität, eine ganze Bilderreihe zu erwerben, um diese Form der Malerei als neues Element im Wohnraum zu etablieren.
Dr. Alfter sprach auch über die Kunstszene im Weserbergland, die sich durch sehr gute Künstlerinnen und Künstler auszeichnet. Die Corona-Pandemie wurde zu einer herausfordernden Durststrecke, die dazu führt, dass Künstler neue Wege gehen (müssen). Es sei sehr wichtig, vor Ort neue Ausstellungsideen zu sammeln, sich zu vernetzen, neue Kontakte zu knüpfen und miteinander zu kooperieren. Dazu brauche es zusätzliche Ausstellungsorte. Gerade in der Zeit nach der Pandemie gelte es aufzuzeigen, wie wichtig die Kunst im Weserbergland ist. Darüber hinaus brauche es auch neue Ideen. Zum Beispiel könne als Ergänzung zu dem Projekt „Weserbogen“ rund um die Orte Heinsen, Brevörde, Grave, Pegestorf und Polle der Weserbogen mit künstlerischen Objekten bestückt werden.
Nach dieser sehr eindrücklichen Rede hatten die Gäste Gelegenheit, die Bilderserien zu betrachten und mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung ist bis zum 30. Juli zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei zu sehen: dienstags und donnerstags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs, freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr.
Foto: Leupold